Was ist Nasenkrebs?

Nasenkrebs beschreibt einen bösartigen Tumor in der Nase oder in den Nasennebenhöhlen. Der Tumor wächst dabei innerhalb der Nase, also im Nasenrachenraum. Bei Nasenkrebs handelt sich in den meisten Fällen um sogenannte Adenokarzinome, welche aus einem drüsenartigen Gewebe entstehen. Während Nasenkrebs in Europa eher selten auftritt, ist die Erkrankung in Asien weiter verbreitet. Mit einem Prozent aller bösartigen Tumore der Nase kommt die Krebserkrankung hierzulande wirklich nicht oft vor. Öfter tritt da schon mit knapp zwölf Prozent ein Tumor im Kopf-Hals-Bereich auf. Etwa doppelt so oft sind Männer über 50 Jahren von einem Nasentumor betroffen als Frauen. Wobei die Wahrscheinlichkeit an Nasenkrebs zu erkranken mit dem Alter zunimmt.

Wie entsteht Nasenkrebs?

Nasenkrebs bildet sich meistens im Bereich der Nasenhöhle sowie der Nasennebenhöhle aus und dringt bis in die Kieferhöhlen vor. In anderen Fällen kann sich Nasenkrebs auch an der Außenseite der Nase ausbilden und ist oftmals auf eine intensive UV-Strahlung zurückzuführen. Ärzte sprechen hierbei auch vom schwarzen Hautkrebs, den Melanomen der Haut, welche nicht klassischerweise zum Nasenkrebs zugehörig sind.

Klassischer Nasenkrebs bezeichnet Tumore, welche im Inneren der Nase wachsen. Üblicherweise bildet er sich dabei aus den sogenannten Nasenepithelzellen, welche unkontrolliert zu wachsen anfangen. Allerdings erfolgt das Wachstum eher langsam und kann sich bei einigen Patienten über Jahrzehnte hinziehen.

Wodurch bildet sich Nasenkrebs aus?

Die genauen Ursachen für die Entstehung von Nasenkrebs sind bislang noch unklar. Jedoch ist es Medizinern gelungen, einige Risikofaktoren auszumachen, welche bei der Entstehung von Nasenkrebs eine Rolle spielen könnten. Hierzu gehört zum Beispiel das Einatmen von Holzstaub, weswegen vor allem Schreiner ein erhöhtes Krankheitsrisiko tragen. Doch auch die genetische Veranlagung kann bei der Ausbildung von Nasenkrebs entscheidend sein. So bilden überdurchschnittlich häufig auch Verwandte eines an Nasenkrebs Erkrankten die gleiche Krankheit aus. Außerdem können auch Viren, wie das Epstein-Barr-Virus oder die Humanen Papillomviren (HPV) Nasenkrebs begünstigen. Wie bei anderen Krebserkrankungen auch kann auch übermäßiges Rauchen oder der Konsum von Alkohol bei der Entstehung von Nasenkrebs eine Rolle spielen.

Wie äußert sich Nasenkrebs?

Die ersten Symptome von Nasenkrebs ähneln der einer Erkältung oder einer Grippe. Wie bei diesen beiden Erkrankungen ist auch bei Nasenkrebs die Nase verstopft (oftmals nur einseitig) und die Betroffenen klage über einen abnehmenden Geruchssinn. Zudem kann es zu einer vermehrten Schleimbildung kommen, welcher entweder aus der Nase oder aus dem Rachenraum läuft. Außerdem neigt die Nase dazu, häufiger zu bluten.

Die bereits beschriebenen Symptome treten oftmals bei Nasenkrebs in der Nasennebenhöhle auf. Sollte es sich jedoch um einen Tumor im fortgeschrittenen Stadium handeln, können folgende Beschwerden hinzukommen:

  • Schmerzen im Gesicht, vor allem im oberen Wangenbereich,
  • ein Anschwellen der Lymphknoten im Nackenbereich,
  • abnehmende Sehkraft oder doppeltes Bild,
  • tränende Augen,
  • Druckempfinden oder Schmerzen im Ohr (oftmals nur einseitig wahrnehmbar)

Wie wird Nasenkrebs diagnostiziert?

Besteht der Verdacht auf Nasenkrebs, sollten Sie sich direkt an einen Facharzt wenden. Dieser wird nach einem Anamnesegespräch eine ausführliche Untersuchung durchführen, um festzustellen, ob es sich tatsächlich um einen Tumor handelt. Durch die Anwendung der üblichen bildgebenden Verfahren wie einer Magnetresonanztomografie (MRT) oder einer Computertomografie (CT) kann festgestellt werden, wo sich der Tumor genau befindet und wie weit er sich bereits ausgebreitet hat.

Zur sicheren Diagnosestellung wird der Arzt eine Biopsie durchführen, bei der eine Gewebeprobe entnommen wird, um sie im Labor von einem Pathologen untersuchen zu lassen. Hierbei kann festgestellt werden, um welche Art von Tumor es sich handelt, d.h. ob dieser gutartiger oder bösartiger ist.

Wie wird Nasenkrebs behandelt?

Die Behandlungsart hängt von mehreren Faktoren ab, wie zum Beispiel der genauen Lokalisation des Tumors sowie dem Krebsstadium. Sollte sich der Tumor in der Nase befinden, ist eine Operation meistens möglich. Tumore, die hingegen im Nasenrachenraum liegen, können nicht so einfach operativ entfernt werden. In diesem Fall ist es sinnvoll, eine Strahlentherapie vorzunehmen, um den Tumor zu verkleinern und eine Operation so leichter möglich zu machen. Je nach Krankheitsfall kann es auch vorkommen, dass die Ärzte neben einer Strahlentherapie auch eine Chemotherapie empfehlen.

Sollte durch eine Operation das natürliche Aussehen der Nase beeinträchtigt werden, kann sie durch die plastische Chirurgie wiederaufgebaut werden. Auch ist die Anfertigung einer künstlichen Nase aus Kunststoff, die sogenannte Epithese, möglich.

Welche Prognosen hat Nasenkrebs?

Wie bei anderen Krebserkrankungen auch, gilt bei Nasenkrebs, je früher die Krankheit behandelt und diagnostiziert wird, desto günstiger stehen die Heilungschancen. Statistiken aus den USA zeigen auf, dass die 5-Jahres-Überlebenswahrscheinlichkeit bei Nasenkrebs bei etwa 65 Prozent liegt, sofern der Tumor in einem frühen Stadium diagnostiziert wird. Handelt es sich um einen fortgeschrittenen Tumor zum Zeitpunkt der Diagnose, sinkt die Heilungschance auf 35 Prozent.

Handelt es sich um einen Tumor im Nasenrachenraum, der frühzeitig diagnostiziert wird, liegt die Prognose bei etwa 70 Prozent. Bei einer späteren Diagnose sinken die Heilungschancen auf etwa 40 Prozent. Generell kann man daher festhalten, dass sich die Prognosen bei Nasenkrebs verschlechtern, sofern es bereits zum Einwachsen des Tumors in die Nebenhöhlen oder in die Augenhöhlen gekommen ist. Auch stehen die Prognosen schlechter sollte der Tumor bereits Metastasen gebildet haben.

Welche Fachärzte befassen sich mit Nasenkrebs?

Nasenkrebs wird von Ärzten aus der Fachrichtung der HNO-Chirurgie, aber auch der Neurochirurgie behandelt. Zudem werden Strahlen- und Chemotherapien von Onkologen sowie Experten der Radiologie durchgeführt.