Was ist das Arbovirus?

Das Arbovirus ist ein von Arthropoden getragenes Virus. Dieses bezieht sich auf jedes Virus, welches durch bestimmte Arten von blutsaugenden Arthropoden wie Moskitos, Flieder oder durch Arachnoiden wie Zecken auf den Menschen übertragen werden. Zu den Mitgliedern der Arboviren-Familie werden aktuell folgende gezählt.

Wo kommt das Arbovirus überwiegend vor?

Weltweit gibt es mehr als 250 verschiedener Spezien der Arboviren, davon sind zumindest 80 Auslöser von bestimmten Erkrankungen beim Menschen. Überwiegend kommen Arboviren in Tropfen und Subtropen vor. Sie sind allerdings auch in Savannen und Steppen weitverbreitet. Gerade in diesen Regionen lassen sich viele geeigneten Vektoren finden, die das Virus übertragen können. In europäischen Ländern ist eine Infektion mit dem Arbovirus äußerst selten, dennoch möglich.

Wie wird das Arbovirus übertragen?

Das Arbovirus wird durch den Stich oder den Biss von Arthropoden auf Tiere übertragen. Zu den möglichen Vektoren werden folgende gezählt:

  • Mücken,
  • Zecken,

 
Aber auch Vögel stellen häufig natürliche Wirte dar und tragen darum zur weltweiten Ausbreitung des Virus bei.

Eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist zwar sehr selten, kann aber nicht völlig ausgeschlossen werden. Durch kontaminierte Kanülen, Bluttransfusionen oder Organtransplationen kann es durchaus zu einer Übertragung der Arboviren kommen. Eine Virusübertragung der Mutter auf das Kind kommt ebenfalls infrage.

Welche Arten von humanpathogene Arboviren sind bekannt?

Zum jetzigen Zeitpunkt sind ca. 400 verschiedene Arten von Arboviren bekannt und 80 humanpathogen. Die Gruppe der Humanpathogenen umfasst folgende Familie:

  • Asfarviridae,
  • Bunyaviridae,
  • Flaviviridae,
  • Orthomyxoviridae,
  • Togaviridae,
  • Reoviridae,

Welche Krankheiten können durch das humanpathogene Arbovirus ausgelöst werden?

Folgende Erkrankungen sind bekannt dafür, dass sie durch Arboviren ausgelöst werden können:

  • Dengue-Virus,
  • FMSE-Virus,
  • Gelbfieber-Virus,
  • Japan-B-Enzephalitis,
  • West-Nil-Virus,
  • Zika-Virus


Zur Übersicht der einzelnen, durch Arboviren ausgelöste Krankheiten, werden sie nachfolgend kurz erklärt.

Dengue-Virus

Das Dengue-Fieber ist die sich am schnellsten ausbreitende virale Erkrankung, die durch Stechmücken übertragen wird. Hierbei handelt es sich um eine hochfieberhafte Erkrankung, für welche unter anderem das Arbovirus ursächlich ist. In den meisten Fällen kommt es zu Fieber mit bis zu über 40 Grad.

FMSE-Virus

Hierbei handelt es sich um die sogenannte Frühsommer-Meningoenzephalitis. Eine Entzündung der Hirnhäute und des Gehirns, welche durch Viren hervorgerufen werden. Das Arbovirus ist eines davon. In vielen Ländern Europas kommt es zu diesen Infektionen, denn das Arbovirus wird hierbei vermehrt über den Biss von Zecken weitergegeben.

Gelbfieber-Virus

Gelbfieber stellt eine lebensbedrohliche Erkrankung dar. Sie wird durch den Stich von Mücken übertragen, kommt allerdings fast nur in den tropischen Regionen in Südamerika und Afrika vor. Bei einem schweren Verlauf endet Gelbfieber in jedem zweiten bekannten Fall tödlich.

Japan-B-Enzephalitis

Bei der Japanischen Enzephalitis handelt es sich um die bedeutendste Viruserkrankung des Gehirns. Sie kann durch den Stich von Mücken, die das Arbovirus, in sich tragen, ausgelöst werden. Am häufigsten sind japanische, einheimische Kinder betroffen.

West-Nil-Virus

Wie der Name schon vermutet lässt, stammt dieser Erreger aus Afrika. Doch durch die Verbreitung über die Zugvögel werden auch in Europa immer mehr Fälle des West-Nil-Virus nachgewiesen. Vorwiegend wird das Arbovirus hierbei von Stechmücken auf die wild lebenden Vögel übertragen.

Zikavirus

Das Zikavirus wird meist über Stechmücken, besonders über die Gelbfiebermücke, übertragen. Im Krankheitsbild ist es ähnlich dem Dengue-Fieber. Bei Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen führt das Zikavirus nicht selten zum Tod.

Durch welche Symptome macht sich das Arbovirus bemerkbar?

Sehr viele Infektionen mit dem Arbovirus verlaufen völlig asymptomatisch. Sollten Symptome auftreten, dann größtenteils in Form von leichten grippeähnlichen Beschwerden, die sich allerdings zu verschiedenen Syndromen zusammenfügen können.

Zu diesen Syndromen werden folgende gezählt:

  • Exantheme,
  • aseptische Meningitis,
  • Gelenkschmerzen,
  • Lymphadenopathie,
  • nichtkardial verursachte Lungenödeme,
  • Arthritis.


Häufig kommt es zu hohem Fieber und einer erhöhten Neigung von Blutungen, wie beim hämorrhagischen Fieber. Aufgrund verminderter Synthese Vitamin-K-abhängiger Gerinnungsfaktoren kommt es zu veränderten Funktionen der Blutplättchen und daraus resultierenden Blutungen.

Wie wird das Arbovirus diagnostiziert?

Um eine Arboviren-Infektion nachzuweisen zu können, werden Kulturen angelegt und spezielle Tests mithilfe von Blut durchgeführt. Ebenso besteht die Möglichkeit, das Blut auf bestimmte Antikörper, die sich gegen das Antigen von Arboviren bilden, zu untersuchen. Beim Anlegen von Kulturen lässt man Mikroorganismen aus Proben von Körperflüssigkeiten, welche aus den betroffenen Bereichen entnommen wurden, in einem speziellen Labor wachsen.

Mithilfe der Polymerase-Kettenreaktions-Test, kurz PCR-Test, gelingt es den Laboranten, das Arbovirus rasch und vor allem spezifisch zu identifizieren. Die Tests werden vor allem dann rasch durchgeführt, wenn eine Bedrohung der gesamten öffentlichen Gesundheit vorliegt.

Wichtige Hinweise:

  • Vor der Blutentnahme sollte das entsprechende Labor darüber informiert, welche Viren untersucht werden müssen
  • Eine, wenn möglich, recht eindeutige Reiseanamnese und eine detailreiche Beschreibung der Beschwerden sind maßgeblich für schnelle und vor allem effiziente Ergebnisse
  • Liegt der Verdacht auf, hämorrhagisches Fieber, schwere unkontrollierbare Verläufe und Gefahr vor Ansteckungen, ist es ratsam ein speziellen Institut für Tropenkrankheiten mit einzubeziehen.

Wie wird das Arbovirus behandelt?

Die Behandlung des Arbovirus verläuft völlig symptomatisch, das heißt zum Fieber senken und Schmerzen lindern werden Ibuprofen oder Paracetamol empfohlen. Sollte es zu einer Vermehrung von Blutungen, kann eine Behandlung mit Vitamin K notwendig werden. Ebenso kann es vonnöten sein, dass der Betroffenen Bluttransfusionen erhält.

Wie kann man dem Arbovirus vorbeugen?

Um den Arboviren vorzubeugen, ist es äußerst wichtig ein Risiko für Stiche oder Bisse von Stechmücken oder Zecken, so gering wie möglich zu halten.

  • Kleidung tragen, die so viel, wie nur möglich, am Körper bedeckt,
  • Insektenschutzmittel, ?
  • sich nicht der Gefahr, Mückenstiche oder Zeckenbisse zu erleiden, allzu oft aussetzen.