Was ist der Bartonella borreliose-Erreger?

Der Bartonella borreliose-Erreger ist ein Bakterium, welches durch Zecken übertragen wird. Eine Infektion kann zu unterschiedlich schweren Krankheitsverläufen führen und dabei die Haut, aber auch das Nervensystem, das Herz und die Gelenke betreffen. Dabei muss nicht jeder Zeckenstich zwangsläufig zu einer Infektion führen. In Deutschland führt nur etwa einer von 100 Zeckenstichen zur Kranksheitsausbildung. Das Infektionsrisiko ist umso geringer, desto früher die Zecke entfernt wird. Nach längerem Saugen der Zecke von mehr als zwölf Stunden steigt das Infektionsrisiko an.

Welche Personengruppen sind besonders gefährdet und wie kann man sich vor einer Bartonella borreliose-Infektion schützen?

Gefährdet sind vor allem die Personen, die oft von Zecken gestochen werden. Zecken kommen insbesondere im Garten und im Wald vor und halten sich hier auf Grashalmen, im Unterholz, aber auch an Buschzweigen auf. Von hier aus können sie mit der menschlichen Haut in Kontakt kommen und auch in weitere Körperregionen vordringen. Doch auch Haustiere und Wildtiere, die sich im Freien aufhalten, können Zecken an Menschen weitergegeben.

Durch welche Symptome äußert sich eine Bartonella borreliose-Infektion?

Die Mehrheit aller Bartonella borreliose-Infektionen verlaufen asymptomatisch. Sofern doch Beschwerden auftreten sollten, können diese ganz unterschiedlich sein und entweder nacheinander oder gleichzeitig auftreten. Dadurch ist es nicht immer einfach, die Krankheit zu diagnostizieren. Ein typisches Krankheitsanzeichen ist jedoch die sogenannte Wanderröte (Erythema migrans), welche in etwa 90 Prozent aller Krankheitsfälle vorkommt. Hierbei handelt es sich um eine mindestens 5 cm große Hautrötung, welche sich nach drei bis 30 Tagen nach dem Zeckenbiss in Ringform um die Einstichsstelle ausbildet. Über mehrere Tage breitet sich die Hautrötung langsam nach außen aus, wobei die Mitte dabei meist blasser ist als der Rand. Nicht immer muss die Wanderröte allerdings an der Einstichsstelle entstehen, sondern kann sich auch an anderen Körperstellen wie an den Beinen, am Kopf oder am Hals ausbilden. Die Wanderröte sollte unbedingt von einem Arzt untersucht und behandelt werden.

Neben der Wanderröte sind im weiteren Krankheitsverlauf auch Fieber, Lymphknotenschwellungen sowie Muskel- und Gelenkschmerzen möglich. Eher seltener und meistens bei Kindern können sich auch knötchenartige, bzw. blaurote Hautschwellungen ausbilden. Diese treten besonders häufig an den Brustwarzen, an den Ohren und/oder im Genitalbereich auf. Eine chronische Hautentzündung (Acrodermatitis chronica atrophicans) kommt nur in Einzelfällen vor. Hierbei verändert sich das Hautbild an der Innenseite der Arme, Beine, den Fingern oder Zehen und nimmt mit fortschreitendem Krankheitsverlauf eine bläuliche Färbung an und wird papierdünn.

Bei etwa drei von 100 Erkrankten kann eine Bartonella borreliose-Infektion das Nervensystem angreifen. Die ersten Beschwerden setzen nach wenigen Wochen, bzw. Monaten nach dem Zeckenstich ein und äußern sich wie folgt:

  • brennende Nervenschmerzen, welche insbesondere in der Nacht an Intensität zunehmen,
  • ein- oder beidseitige Gesichtslähmungen,
  • entzündliche Nervenreizungen, welche zu Taubheitsgefühlen, Seh- oder Hörstörungen, eher seltener auch zu Lähmungen des Rumpfes, der Arme und/oder Beine führen können.

Auch eher seltener kann es vorkommen, dass durch die Infektion des Herz betroffen ist, und es dadurch bedingt zu Entzündungen und/oder Rhythmusstörungen kommt.

Wie wird eine Bartonella borreliose-Infektion diagnostiziert?

Sofern eine Wanderröte vorliegt, kann die Bartonella borreliose-Infektion durch eine körperliche Untersuchung diagnostiziert werden. Sollten hingegen andere Beschwerden auf eine Bartonella borreliose-Infektion hindeuten, wird eine Blutuntersuchung zur Abklärung durchgeführt.

Wie wird eine Bartonella borreliose-Infektion behandelt?

Eine Bartonella borreliose-Infektion wird in der Regel mit Antibiotika behandelt. Sofern die Therapie in einem frühen Krankheitsstadium einsetzt, stehen die Chancen auf eine schnelle und vollständige Genesung gut und kann vor schweren Krankheitsverläufen schützen.

Wie kann man sich vor einer Bartonella borreliose-Infektion schützen?

Um sich effektiv gegen einer Bartonella borreliose-Infektion zu schützen, sollten Zeckenstiche vermieden werden. Hierzu sollte man auf Folgendes achten:

  • Hält man sich im Wald oder auf einer Wiese auf, sollten langärmlige Hemden, lange Hosen, aber auch geschlossene Schuhe getragen werden.
  • Vor dem Aufenthalt im Freien können auch zeckenabweisende Mittel aufgetragen werden. Um den bestmöglichsten Schutz zu garantieren, sollten allerdings die Herstellerangaben beachtet werden. Beachten Sie, dass das Mittel weder vollständigen Schutz bietet noch unbegrenzt zeitlich wirksam ist.
  • Auf heller Kleidung lassen sich Zecken besser erkennen und entfernen als auf dunkler Kleidung.

 
Sollte man trotz aller Vorkehrungen dennoch von einer Zecke gestochen worden sein, gilt es diese möglichst frühzeitig zu entfernen, um das Risiko vor einer Bartonella borreliose-Infektion gering zu halten. Der Körper sollte in jedem Fall gründlich nach Zecken abgesucht werden. Besonders gerne mögen Zecken dabei warme, weiche Hautstellen wie die Kniekehlen, die Leisten, die Achseln oder den Bereich hinter den Ohren sowie den Kopf und Haaransatz.

Wie entfernt man Zecken?

  1. Die Zecke sollte an ihrem Kopfbereich, wenn möglich, nah an der Haut, gegriffen werde. Ziehe Sie die Zecke langsam und gerade heraus. Benutzen Sie hierfür eine Pinzette oder eine spezielle Zeckenkarte.
  2. Zecken sollten nicht mit Cremes oder Öls behandelt werden. Auch sollte man sie nicht zerquetschen, da dadurch noch mehr Erreger freigesetzt werden können.
  3. Die Einstichstelle sollte nach der Entfernung der Zecke sorgfältig desinfiziert werden.
  4. In einigen Fällen können Rest der Zecke übrig bleiben, wodurch sich die Haut leicht entzünden kann. Beachten Sie, dass sich hierdurch das Risiko einer Bartonella borreliose-Infektion nicht erhöht.