Was ist Bartonella clarridgeiae?

Bartonella clarridgeiae stammt aus der Gattung der Bartonella und ist ein gramnegatives Bakterium. Der Erreger wurde zum ersten Mal in den Vereinigten Staaten isoliert. Es handelt sich hierbei um einen zoonotischer Erreger, d.h. ein Bakterium, das auf natürliche Weise zwischen Menschen und anderen Wirbeltieren übertragen werden kann. Der Bartonella clarridgeiae-Erreger kann die sogenannte Katzenkrankheit verursachen. Katzenflöhe gelten demnach als die Hauptüberträger von Bartonella clarridgeiae.

Wie erfolgte die Isolation des Bartonella clarridgeiae-Erregers?

Der Bartonella clarridgeiae-Erreger wurde aus Blutproben der infizierten Katzen mittels einer DNA-Extraktion isoliert. Mittels einer verschachtelten PCR konnte die DNA von Bartonella-Bakterien nachgewiesen werden. Bei einem Menschen konnte mittels eines serologischen Tests nachgewiesen werden, dass der Bartonella clarridgeiae-Erreger für die Entstehung der Katzenkrankheit ursächlich war. Das Bakterium konnte basierend auf einer Sequenzanalyse von PCR-amplifizierten Gen-Fragmenten identifiziert werden.

Wie erfolgt die Übertragung des Bartonella clarridgeiae-Erregers auf den Menschen?

Eine mit dem Bartonella clarridgeiae-Erreger infizierte Katze kann die Infektion durch Kratzer oder Bisse auf den Menschen übertragen. Auch ist es möglich, dass der Katzenfloh, welcher als Vektor fungiert, den Menschen direkt befällt. Das kommt jedoch weitaus seltener vor. Die Übertragung des Bartonella clarridgeiae-Erregers von Mensch zu Mensch konnte bislang noch nicht beobachtet werden.

Zu welchen Krankheitsbildern kann eine Infektion mit dem Bartonella clarridgeiae-Erreger beim Menschen führen?

Bartonella clarridgeiae steht im Verdacht, einige Fälle der sogenannten Katzenkrankheit (CSD) beim Menschen auszulösen, welche die infizierte Katze durchs Kratzen oder Beißen auf den Menschen übertragen kann. In den meisten Fällen verläuft die Katzenkrankheit beim Menschen gutartig und heilt spontan wieder ab. Bei immungeschwächten Menschen kann die Erkrankung jedoch auch einen schweren Verlauf nehmen. In diesem Fall ist eine antibiotische Behandlung notwendig. Die Katzenkrankheit kommt recht selten vor.

Durch welche Symptome äußert sich die Katzenkrankheit beim Menschen?

Die Katzenkrankheit verursacht beim Menschen ganz unterschiedliche Symptome, von denen einige recht unspezifisch sind:

  • vorübergehendes Fieber,
  • Lymphknotenschwellung (Lymphadenopathie),
  • Abszesse in verschiedenen Organen,
  • Infektion der Herzinnenhaut (Endokarditis),
  • zentralnervöse Symptome.

 
Es empfiehlt sich daher, die Beschwerden von einem Arzt abklären zu lassen, zumal sich im Haushalt eine Katze befindet oder man vermutet, sich mit der Katzenkrankheit infiziert zu haben. Eine Bartonelle clarridgeiae-Infektion beim Menschen kann in vielen Fällen auch asymptomatisch verlaufen und auch ohne Behandlung spontan wieder verschwinden.

Wie wird die Katzenkrankheit beim Menschen diagnostiziert?

Um die Katzenkrankheit diagnostizieren zu können, ist eine Blutentnahme und eine Blutuntersuchung notwendig. Sofern der menschliche Organismus im Kontakt zum Bartonella-Erreger stand, hat er spezifische Antikörper gegen das Bakterium ausgebildet, welche sich im Blut nachweisen lassen. Durch spezielle Verfahren ist es mittlerweile sogar möglich, den Bartonella-Erreger in Blut- oder Gewebeproben nachzuweisen.

Neben einer Blutentnahme ist es auch möglich, den Bartonella-Erreger aus einer Blutprobe anzuzüchten. Die sogenannte Kultur hat jedoch den Nachteil, dass das Ergebnis erst nach einigen Wochen vorliegt. In einigen Krankheitsfällen kann es auch notwendig sein, eine Gewebeprobe (Biopsie) aus einem geschwollenen Lymphknoten zu nehmen, um eine gesicherte Diagnosestellung vornehmen zu können.

Wie wird die Katzenkrankheit beim Menschen behandelt?

In den meisten Krankheitsfällen bedarf die Katzenkrankheit überhaupt keiner Behandlung, zumal sie sich auch oftmals asymptomatisch verhält. Sollten Symptome wie Fieber oder Schmerzen auftreten, können herkömmliche Schmerzmittel wie Ibuprofen, aber auch kühlende Auflagen der geschwollen Lymphknoten die Beschwerden lindern. Sollten die Krankheitssymptome länger andauern oder die Beschwerden sehr stark sein, können Mediziner auch Antibiotika verschreiben, um den Krankheitsverlauf abzukürzen.

Zu welchen Komplikationen kann es durch eine Bartonella clarridgeiae-Infektion beim Menschen kommen?

In vielen Fällen verläuft die Katzenkrankheit beim Menschen harmlos. Komplikationen treten nur dann auf, wenn die Bartonella-Erreger das Herz, die Lunge oder die Knochen befallen und hier Entzündungen verursacht haben. Da die Bartonella-Bakterien ebenfalls die roten Blutkörperchen angreifen, können diese zerstört werden. Sollten sich die Bartonella clarridgeiae-Erreger im Blut zu stark vermehrt haben, erhöht sich das Risiko einer Blutvergiftung, einer sogenannten Sepsis, sowie einer Blutarmut (Anämie). Da eine Sepsis lebensbedrohliche Ausmaße annehmen kann, muss sie sofort ärztlich behandelt werden.

Bei immungeschwächten Menschen, etwa HIV-Patienten, können die Bartonella-Erreger eine sogenannte bazilläre Angiomatose auslösen. Hierbei vermehren sich die Bakterien in den kleinsten Blutgefäßen der Haut, können aber auch in die Organe vordringen. Hierbei sind besonders häufig die Leber, die Milz und/oder die Augen betroffen. Doch auch die Lymphknoten und das Nervensystem können bei immungeschwächten Menschen in besonderer Weise beeinträchtigt werden. Ein Anzeichen für das Vorliegen einer bazillären Angiomatose ist das Wachstum der winzigen Blutgefäße. Diese erscheinen dann unter der Haut als kleine dunkelrote oder violette Knötchen und treten entweder einzelnd oder in Gruppen auf. Es ist möglich, dass sie sich über den gesamten Körper verteilen und im Krankheitsverlauf aufbrechen. In diesem Fall kommt es zu Blutungen und Entzündungen. Sollte die kleinen Blutgefäße an der Leber entstehen können sich in einigen Fällen auch kleine blutgefüllte Hohlräume, sogenannte Zysten, ausbilden.

Wie kann man der Katzenkrankheit vorbeugen?

Bei Hauskatzen sollte darauf geachtet werden, dass das Tier frei von Flöhen bleibt. Dies gilt vor allem dann, wenn es sich um eine Katze handelt, die Zugang zum Freien hat. Auch sollte der Kontakt mit Wildkatzen gemieden werden. Personen mit einer Immunschwäche sollten sich am besten ganz von Katzen fernhalten, um eine Infektion zu vermeiden.