Was sind Bartonella elizabethae-Erreger?

Bartonella elizabethae-Erreger sind auch bekannt unter dem ehemaligen Namen "Rochalimaea elizabethae". Es handelt sich hierbei um ein Bakterium der Gattung Bartonella. Wie andere Bartonella-Arten auch kann der Bartonella elizabethae-Erreger bei Tieren Krankheiten auslösen. Der Bartonella elizabethae-Erreger steht jedoch auch in dem Verdacht, bei Hunden und sogar Menschen Infektionskrankheiten auszulösen. Insbesondere eine Endokarditis, eine Neuroretinitis sowie eine Bakteriämie sollen durch das Bakterium verursacht werden. Der Bartonella elizabethae-Erreger kommt vor allem in Asien, aber auch in Europa, Afrika und Nordamerika vor. Hierbei konnten als Vektoren Flöhe und als Erregerreservoir Ratten ausgemacht werden.

Wie wird der Bartonella elizabethae-Erreger übertragen?

Der Bartonella elizabethae-Erreger wird generell durch Flöhe übertragen. Allerdings konnten Studien nachweisen, dass der Erreger eine relativ hohe Anpassungsfähigkeit beim Wechsel des Wirts hat. So konnte das Bakterium von Ratten zu Spitzmäusen übertragen werden, was auf eine inhärente Fähigkeit des Erregers schließt, neue Wirte zu nutzen. Sowohl Bartonella elizabethae-Erreger als auch ihre eng verwandten Stämme wurden als Krankheitsursache beim Menschen in Betracht gezogen. Dabei dienen vor allem Ratten als zoonotischer Übertragungsweg für menschliche Infektionen.

Wie konnte der Bartonella elizabethae-Erreger diagnostiziert werden?

Der Bartonella elizabethae-Erreger konnte bei einer HIV-infizierten Person isoliert werden. Die Diagnose gelang mittels einer Kultur, serologischen Untersuchungen sowie dem Nachweis der Polymerase-Kettenreaktion (PCR). Außerdem führten Forscher zur Isolierung des Bakteriums Tests an Proben durch, welche zwischen den Jahren 1997 und 1998 von insgesamt 204 Personen in New York gesammelt wurden. Die Studie kam zu dem Ergebnis, dass in 46 Prozent aller Krankheitsfälle positive serologische Reaktionen auf den Bartonella elizabethae-Erreger nachgewiesen werden konnten.

Welche Krankheiten kann der Bartonella elizabethae-Erreger beim Menschen auslösen?

Der Bartonella elizabethae-Erreger kann in seltenen Fällen Krankheiten beim Menschen verursachen, wozu allerdings noch wenige Studienergebnisse vorliegen, auch wenn eine Infektion mit diesem Bakterium häufiger vorkommt als bisher angenommen. Zu diesen Krankheiten gehören eine Endokarditis sowie eine Bakteriämie und eine Neuroretinitis. Bei einer Endokarditis handelt es sich um eine Entzündung der Herzinnenhaut, dem sogenannten Endokard. Eine Endokarditis kann aufgrund verschiedener krankhafter Prozesse auftreten und entsteht meist durch das Zusammenkommen verschiedener Faktoren. Hauptverantwortlich für eine Endokarditis ist meist eine Veränderung des Blutflusses und der Blutgerinnung, wodurch es zu einer Besiedlung von Krankheitserregern oder einer Ablagerung von Immunkomplexen kommen kann. Im Krankheitsverlauf einer Endokarditis kann die Zerstörung der Herzinnenhaut, der Herzklappen, der Papillarmuskeln sowie der Chordae tendineae (Sehnenfäden) vorkommen.

In anderen Fällen konnte der Bartonella elizabethae-Erreger auch als die Ursache einer Bakteriämie ausgemacht werden. Bei einer Bakteriämie kommen Bakterien im Blutkreislauf vor, welche zu einer metastatischen Infektion führen kann. Der Bartonella elizabthae-Erreger konnte dabei vor allem bei immungeschwächten Personen, etwa bei HIV-Patienten, aber auch bei Krebspatienten oder Menschen, die an chronischen Infektionskrankheiten leiden, festgestellt werden.

Auch eine Neuroretinitis steht in dem Verdacht durch Bartonella elizabethae-Erreger ausgelöst zu werden. Bei einer Neuroretinitis handelt es sich hingegen um eine fokale Entzündung des Sehnervs sowie der peripapillären Netzhaut, bei der es zu Entzündung der Papillengefäße kommt. In Studien konnte festgestellt werden, dass obdachlose intravenöse Drogenkonsumenten aus den Großstädten der Vereinigten Staaten, aber auch in Schweden überproportional häufig von Bartonella elizabethae-Infektionen betroffen sind.

Durch welche Symptome äußert sich eine Bartonellose elizabethae-Infektion beim Menschen?

Die Beschwerden einer Endokraditis sind von der Art der Entzündung, aber auch vom Ausmaß der Zerstörung des Organs abhängig. Neben allgemeinen Anzeichen einer Infektion können auch Beschwerden einer valvulären oder ischämischen Herzinsuffizienz vorkommen. Während eine sogenannte transiente Bakteriämie in den meisten Krankheitsfällen asymptomatisch ist oder Fieber auslösen kann, weist die Ausbildung andere Beschwerden meist auf eine schwere Infektion hin, welche eine Sepsis oder einen septischen Schock bedingen kann. Bei einer Neuroretinitis kann der Patient über die Abnahme des zentralen Sehvermögens sowie eine verminderte Farbwahrnehmung klagen. Beide Symptome gehen allerdings mit keinerlei Schmerzen einher. Gelegentlich verläuft eine Neuroretinitis auch asymptomatisch.

Wie kann eine Bartonellose elizabethae-Infektion beim Menschen diagnostiziert werden?

Bei Personen, die von einem Floh oder Kleintier gebissen oder gekratzt wurden und typische Symptome einer Bartonella-Infektion aufweisen, sollten hinsichtlich einer möglichen Infektion mit dem Bakterium untersucht werden. Hierzu können verschiedene Labortests zum Einsatz kommen, wie der sogenannte Indirekte Immunfluoreszenz-Assay (IFA), der Western Blots, Fluoreszenz-In-Situ-Hybridisierung (FISH-Tests) und Polymerase-Kettenreaktion (PCRs).

Wie kann eine Bartonellose elizabethae-Infektion beim Menschen behandelt werden?

Die bakterielle Endokarditis wird mit hoch dosierten Antibiotika behandelt. In besonders akuten Fällen kann die Verabreichung direkt über die Vene erfolgen. Je nach Behandlungserfolg kann die Dosis im Laufe der Zeit angepasst werden. Die Behandlung sollte jedoch über einen Zeitraum von mindestens vier bis sechs Wochen erfolgen. Auch die Behandlung einer Bakteriämie erfolgt mittels einer anti-infektiösen Therapie. Eine Bakteriämie, die nicht behandelt wird, muss nicht zwangsläufig zu Komplikationen führen. Ein Mensch mit einem gesunden Immunsystem kann in der Regel selbst die Bakterien beseitigen. Allerdings kann es nach einer Bakteriämie vorkommen, dass der Körper anfälliger für verschiedene Krankheiten wird, da sowohl das Immunsystem als auch der Kreislauf durch eine Bakteriämie geschwächt werden können.

Zur Behandlung einer Neuroretinitis werden in der Regel Antibiotika und Steroide eingesetzt. Bei Steroiden handelt es sich um Moleküle, welche den Fetten zuzuordnen sind. Sie übernehmen eine wichtige Rolle im menschlichen Stoffwechsel und sind Bestandteil der Zellwände, weswegen sie auch das Grundgerüst verschiedener Hormone und Vitamine ausmachen