Bauchspeicheldrüsenkrebs - Eine der tödlichsten Krebsarten

Pankreaskrebs oder umgangssprachlich auch Bauchspeicheldrüsenkrebs genannt, gilt als eine der tödlichsten Krebsarten und das obwohl diese Krankheit weitaus seltener auftritt als andere Krebsarten. Statistisch gesehen überleben nur 7 bis 8 Prozent der Betroffenen die ersten fünf Jahre nach Ausstellung der Diagnose. Das liegt vor allem daran, dass der Krebs oftmals viel zu spät diagnostiziert wird, sich schon Metastasen gebildet haben und selbst nach erfolgreicher Behandlung häufig neue Tumore auftreten. Doch Mediziner hegen die Hoffnung, dass Bauchspeicheldrüsenkrebs bald besser behandelbar werden könne.

Das Tückische am Bauchspeicheldrüsenkrebs

Der Pankreas ist eine der größten Drüsen des menschlichen Körpers und bildet lebenswichtige Enzyme und Hormone ist außerdem für die Verdauung und den Stoffwechsel zuständig. Männer und Frauen können gleichermaßen an Bauchspeicheldrüsenkrebs erkranken. Während Bauchspeicheldrüsenkrebs bei Männern etwa durchschnittlich mit 72 Jahren diagnostiziert wird, liegt das Durchschnittsalter bei Frauen bei etwa 75 Jahren. Dabei gilt wohl für beide Geschlechter, dass im Vorfeld meist keine Symptome auftreten. Lediglich bei einigen Patienten kann sich eine Gelbsucht entwickeln, sofern der Tumor auf den Gallengang drückt. Doch die meisten Patienten, die über Oberbauch- oder Rückenschmerzen klagen, suchen wohl zunächst einmal einen Orthopäden oder Allgemeinmediziner auf, weswegen Bauchspeicheldrüsenkrebs oftmals viel zu spät diagnostiziert wird. Denn kommen auch andere eher unspezifische Krankheitssymptome wie Übelkeit, Erbrechen oder Gewichtsverlust hinzu, ist der Tumor wohl schon so weit vorangeschritten, dass die Bauchspeicheldrüse schon nicht mehr genügend Insulin produziert und es häufig bereits zu einer Diabetes mellitus gekommen ist. Da auch für Pankreaskrebs gilt, je früher eine Diagnose erfolgt, desto besser, liegt in der späten Diagnose wohl die Tücke dieser Krebsart. Denn anders als bei anderen Krebsarten gibt es für Bauchspeicheldrüsenkrebs zurzeit keinen zuverlässigen Test zur Früherkennung.

Heilungschancen durch eine Operation

Bei den meisten Krebsarten, wie auch Bauchspeicheldrüsenkrebs, gehört die Operation zu einem der wichtigsten Therapieverfahren. Allerdings wird nur bei zirka jedem fünften Patienten der Tumor frühzeitig erkannt, sodass überhaupt operiert werden kann. Das ist bei Bauchspeicheldrüsenkrebs nämlich immer nur dann möglich, wenn sich der Tumor im Pankreaskopf befindet. Dann kann nämlich der rechte Teil der Bauchspeicheldrüse, zusammen mit der Gallenblase, ein Teil des Gallengangs zusammen mit dem Zwölffingerdarm entfernt werden. Allerdings reiche eine OP nicht aus. Da der Bauchspeicheldrüsenkrebs sich oftmals nach der Operation neu bilde, müsse der Patient sich zwingend einer Chemotherapie unterziehen, um die verbliebenen Krebszellen abzutöten.

Verbesserte Chemotherapie

Bislang war die Chemotherapie mit dem Medikament Gemcitabin Standard. Seitdem im Jahre 2018 jedoch eine kanadische Forschungsgruppe eine Studie mit einer Vierfachkombination von Medikamenten vorstellte, konnten die Überlebenschancen der an Bauchspeicheldrüsenkrebs erkrankten Patienten deutlich verbessert werden. Ziel der Mediziner sei es jetzt, den Tumor von Patienten, die eigentlich nicht für eine Operation infrage kommen, durch eine Chemotherapie zu verkleinern, um so den Krebs operabel zu machen.

Große Fortschritte bei der Operation

Patienten, die an Pankreaskrebs erkrankt sind, sollten sich auf jeden Fall in einem Spezial-Zentrum operieren lassen, wo solche komplexen Eingriffe Standard sind. Einige OP-Zentren greifen mittlerweile sogar auf moderne Robotertechnik zurück. Das hat den Vorteil, dass nicht der ganze Bauchraum aufgeschnitten wird, sondern mithilfe einer Schlüssellochtechnikvorgegangen wird. Auf diese Art und Weise wird nicht nur die OP-Dauer verkürzt, sondern auch der Krankenhausaufenthalt. Für Patienten werden so gute Voraussetzungen geschaffen, um möglichst stabil in die Chemotherapie zu gehen.