Was ist die Coxsackie B3?

Das Coxsackie B3 Virus zählt zu den weltweit verbreiteten Viren, die zu der Familie der Picornaviren gehören. Sie sind ursächlich für Erkrankungen wie aseptische Meningitis, Diabetes Typ 1 und Pankreatitis. Hauptursächlich sind die Coxsackie B3 Viren für auftretende Myokarditen bei Personen unter 40 Jahren. Diese können in nicht gerade seltenen Fällen zum plötzlichen Herztod führen.

Welche Morphologie weisen Coxsackie B3 Viren auf?

Die Viren sind ca. 20 -40 mm groß und bestehen aus einer Einzelstrang-RNA. Das Genom wird umfüllt von einem sogenannten kubischen Kapsid. Eine Virushülle findet man bei den Coxsackie B3 Viren nicht. Sie sind sehr überlebensfähig in saurem Milieu und nur Desinfektionsmitteln gegenüber sensibel, welche Chlor beinhalten. Standardmäßiges Desinfektionsmittel mit Alkohol oder Detergenzien haben keine Wirkung auf die Viren. Sie können problemlos bei Raumtemperatur tagelang überleben.

Wie werden Coxsackie B3 Viren übertragen?

Die Coxsackie B3 Viren werden von Mensch zu Mensch durch Tröpfcheninfektion oder auch durch den Kontakt mit Fäkalien übertragen. Aus dem Körper isoliert werden die Viren hauptsächlich über den Stuhl.

Durch welche Symptome machen sich Coxsackie B3 Viren bemerkbar?

Eine Infektion mit dem Coxsackie B3 Virus verläuft in den meisten Fällen ohne Beschwerden oder nur wenigen und geringen Symptomen. Das am häufigsten auftretende Symptom ist Fieber. Da Coxsackie B3 Viren überwiegend in den Sommermonaten und Frühherbst übertragen werden, werden die ersten Symptome für Krankheitsanzeichen einer Sommergrippe gehalten. Doch nach der entsprechenden Inkubationszeit von etwa 3–6 Tagen entwickeln Betroffene hohes Fieber, Kopfschmerzen sowie Unwohlsein. Nicht selten wird die Infektion mit Coxsackie B3 Viren mit Symptomen wie Schnupfen, Pharyngitis, Übelkeit und Erbrechen begleitet. Ebenfalls kann es zu einer mild verlaufenden Gastroenteritis kommen. Meist halten die Symptome etwa 4 Tage, jedoch nicht länger als eine Woche an.

Für folgende Erkrankung sind die Coxsackie B3 Viren hauptverantwortlich:

  • aseptische Meningitis,
  • Enzephalitis,
  • Paralyse,
  • Exanthem
  • Generalisierte Erkrankung beim Neugeborenen,
  • Hand-Fuß-Mund-Krankheit,
  • Herpangina,
  • Perikarditis, Myokarditis,
  • Pneumonie,
  • Pleurodynie.

Myokarditis

Die am häufigsten durch die Coxsackie B3 Viren ausgelöste Krankheit ist die Myokarditis. Am häufigsten tritt die Erkrankung bei Neugeborenen sowie Jugendlichen und jungen Erwachsenen auf. Mehr als 60 % der Patienten sind männlich. Die Betroffenen zeigen oft Symptome der oberen Atemwege wie Dyspnoe, kardiale Arrhythmien, Fieber und Schmerzen im Brustkorb. In manchen Fällen kann sich eine Herzinsuffizienz bilden. Ein durchgeführtes EKG zeigt ST-Streckenerhebungen oder andere Veränderungen. Auskultatorisch kann man in etwa der Hälfte der Fälle ein Perikardreiben erkennen. Bei der Untersuchung des Blutes lassen sich häufig erhöhte Herzenzyme nachweisen. Für Neugeborenen entwickelt sich die Infektion mit Coxsackie B3 Viren oft zu einer Erkrankung mit schwerem Verlauf. Bei älteren Kindern oder Erwachsenen heilt eine Erkrankung meist völlig aus. Bei etwa 10 % aller Betroffenen kommt es zu einer dilatativen Kardiomyopathie, welche langfristig anhält. Seltener entwickelt sich eine chronische, konstruktive Perikarditis.

Wie werden die Coxsackie B3 Viren diagnostiziert?

Je nachdem, wie sich das Krankheitsbild zeigt, werden die entsprechenden Maßnahmen zur Diagnostik ergriffen. In der akuten Phase der Infektion kann mithilfe von molekularbiologischen Nachweisen in Liquor, Stuhl oder Rachenspülwasser eine Diagnose gestellt werden. Serologische Untersuchungen sind nicht verlässlich für eine Stellung der Diagnose, jedoch können sie hilfreich sein, um den Anstieg des Titers im Blut zu kontrollieren.

Wie werden die Coxsackie B3 Viren behandelt?

Bei den meisten Patienten verläuft eine Infektion mit den Coxsackie B3 Viren völlig ohne Symptome ab. Eine symptomatische Behandlung mit Antipyretika und Analgetika wird trotzdem häufig durchgeführt, um dem Patienten eine möglichst beschwerdefreie Erkrankungsdauer zu ermöglichen. Liegt ein schwerer Verlauf der Krankheit vor, werden häufig Gamma-Globulin-Präparate angewandt. Sollten sich Zweitinfektionen mit Bakterien entwickeln, wird Antibiotika zur Wahl der Therapie. Bisher befinden sich antiviral wirksame Medikamente noch in der Erprobung und Testphase. Jedoch hat sich das Medikament Interferon, welches besonders bei Kardiomyopathien eingesetzt wird als sehr wirksam erwiesen.Wie lange ist das Coxsackie B3 Virus ansteckend?

Die Betroffenen sind besonders in den ersten paar Wochen nach der Infektion hochansteckend. Doch selbst wenn die Symptome abgeklungen sind, wird das Virus noch weitere Wochen mit dem Stuhl ausgeschieden. Deshalb gelten Betroffene sehr lange Zeit als ansteckend. Auch nach dem Abklingen der Beschwerden und Symptomen sind weiterhin die wichtigen Hygienevorschriften einzuhalten, damit eine Übertragung des Virus vermieden werden kann.

Wie stehen die Prognosen bei dem Coxsackie B3 Virus?

Größtenteils verläuft die Erkrankung mild und wird nur symptomatisch behandelt. Sollte eine schwere Entwicklung der Krankheit auftreten, können Gamma-Blobulin-Präparate eingesetzt werden. Die Betroffenen erholen sich überwiegend gut von der Infektion. Dennoch muss mit Komplikationen wie Meningoenzephalitis, Meningitis, Myokarditis oder Perikarditis gerechnet werden.

Wie kann man dem Coxsackie B3 Virus vorbeugen?

Um einer Infektion vorbeugen zu können, sollten folgenden Maßnahmen ergriffen werden:

  • Insbesondere ist die effiziente Krankenhaushygiene auf der neugeborenen Station einzuhalten, das bedeutet, dass nur antiviral wirksame Mittel zur Desinfektion eingesetzt werden, die Windelhygiene und der Kittelwechsel sind je nach Hygienevorschrift zu befolgen und einzuhalten. In manchen Fällen ist es notwendig, dass infizierte Neugeborene isoliert werden.
  • Die Expositionsprophylaxe: ausreichende Händehygiene, Hände gründlich waschen und danach desinfizieren.
  • Postexpositionsprophylaxe, das bedeutet, dass bei einer besonders hohen Gefährdung, Gamma-Globuline innerhalb von 3 Tagen gegeben werden müssen.

 
Vereinzelte Fällen mit dem Coxsackie B3 Viren sind nicht meldepflichtig, treten jedoch vermehrt Ausbrüche auf, muss der zuständige Laborleiter eine Meldung an das jeweilige Gesundheitsamt herausgeben. Patienten nach einer überstandenen Infektion mit dem Virus sind lebenslang immun dagegen. Eine Impfung gegen die Coxsackie B3 Viren gibt es bis zum heutigen Tag noch nicht.