Was ist die Coxsackie B4?

Das Coxsackie B4 Virus ist ein einsträngiges RNA-Virus, welches zu der Familie der Picornaviren gehört. Das Virus ist ursächlich für Erkrankungen wie Meningitiden, Myokarditiden und Erkältungen. Eine Infektion mit den Coxackie B4 Viren geschieht am häufigsten in den Sommermonaten und im Frühherbst. Sie sind überall auf der Welt verbreitet, jedoch kann gesagt werden, dass in Regionen mit mildem Klima die Coxackie B4 Viren häufiger anzutreffen sind. Das Virus ist nur ca. 20 bis 40 mm groß und besteht aus einer einsträngigen, positiv polarisiertem RNA. Das Genom wird dabei von einem kubischen Kapsid umhüllt, sodass eine Virushülle beim Coxsackie B4 Virus nicht vorhanden ist. Eine besonders hohe Stabilität und Überlebensrate zeigen sie in saurem Milieu. Einzig gegenüber chlorhaltigen Desinfektionsmitteln sind sie sensibel, sodass Desinfektionsmittel auf Alkohol- oder Detergenzienbasis völlig wirkungslos ist. Sie haben die Eigenschaft, bei Raumtemperatur mehrere Tage überleben und ansteckend sein zu können.

Wie werden die Coxsackie B4 Viren übertragen?

Die Viren übertragen sich hauptsächlich von Mensch zu Mensch auf dem fäkal-oralen Weg, doch auch eine Schmierinfektion oder Tröpfcheninfektion kommt als Übertragungsweg in Betracht. Wer sich oral mit den Coxsackie B4 Viren infiziert, bei dem werden sich die Viren erst in der Rachenschleimhaut und dann in der Darmwand vermehren. Die Viren werden vor allem über den Stuhl wieder aus dem Körper ausgeschieden.

Durch welche Symptome machen sich Coxsackie B4 Viren bemerkbar?

In den meisten Fällen verläuft eine Infektion mit dem Virus völlig ohne Symptome. Treten Beschwerden auf, sind diese größtenteils nur schwach. Am häufigsten macht sich das Coxsackie B4 Virus durch Fieber bemerkbar. Nach der Inkubationszeit von etwa 3–6 Tagen kommt es zu akutem Fieber, Kopfschmerzen und Unwohlsein. Auch Symptome wie Schnupfen und Pharyngitis können auftreten, ebenso Übelkeit und Erbrechen. In der Regel dauern die Symptome 3–4 Tage an, jedoch selten länger als eine Woche.

Für welche Erkrankungen sind Coxsackie B4 hauptsächlich verantwortlich?

Besonders für folgende Erkrankungen sind die Coxsackie B4 Viren verantwortlich:

  • aseptische Meningitis,
  • Enzephalitis,
  • Paralyse,
  • Exanthem
  • Generalisierte Erkrankung beim Neugeborenen,
  • Hand-Fuß-Mund-Krankheit,
  • Herpangina,
  • Perikarditis, Myokarditis,
  • Pneumonie,
  • Pleurodynie.

Hand-Mund-Fuß-Krankheit

Nach einer 4–6-tägigen Inkubationszeit entwickeln Betroffene Fieber, allgemeines Krankheitsgefühl und Abgeschlagenheit. Danach kommen Bläschen an der Wangenschleimhaut, auf der Zunge und Halsschmerzen dazu. Ebenso bilden sich bläschenförmige Läsionen auf dem Handrücken, mitunter sind die Handflächen ebenfalls beteiligt. Etwa ein Drittel aller Betroffenen hat zudem Läsionen der Uvula, am Gaumen und den Tonsillen. Ein weiteres Drittel der Patienten entwickelt einen Ausschlag, der die Füße und die Fußsohlen befällt, sowie Teile des Gesäßes. Die Krankheit ist höchst infektiös. Nach etwa 7 Tage bilden sich die Symptome zurück und die Krankheit heilt aus.

Wie wird das Coxsackie B4 Virus diagnostiziert?

Die Maßnahmen, welche zur Diagnosestellung ergriffen werden, sind abhängig von dem entsprechenden Krankheitsbild. In der akuten Phase lassen sich Nachweise des Coxsackie B4 Virus mithilfe von Liquor, Stuhl, Rachenspülwasser oder Myokardbiopsaten durch einen PCR-Test erbringen. Ergebnisse einer serologischen Untersuchung reichen für eine Diagnostik nicht aus, sind aber hilfreich, um einen Titeranstieg kontrollieren zu können.

Wie werden Coxsackie B4 Viren behandelt?

In den allermeisten Fällen der Infektion mit den Coxsackie B4 Viren, werden keine Symptome verursacht. Daher wird in notwendigen Fällen hauptsächlich mit Analgetika und Antipyretika die Erkrankung behandelt. Sollte es zu einem schwereren Verlauf der Erkrankung kommen, werden häufig Gamma-Globuli-Medikamente verabreicht. Bei einer entstandenen bakteriellen Sekundärinfektion ist Antibiotika die Wahl der Therapieform. Bislang befinden sich antiviral wirksame Mittel noch in der Erprobung. Doch in der Vergangenheit hat sich schon häufig das Medikament Interferon, welches vorwiegend bei Kardiomyopathien eingesetzt wird, als positiv erwiesen.

Wie lange ist das Coxsackie B4 Virus ansteckend?

In den ersten paar Wochen sind die Patient hochansteckend. Doch auch wenn die Symptome abklingen und auch abgeklungen sind, werden die Viren noch immer mehrere Wochen lang mit dem Stuhl ausgeschieden. Aus diesem Grund gelten Patient lange Zeit als hochansteckend. Auch wenn keine Beschwerden und Symptome mehr bestehen ist es essenziell, dass entsprechende Hygienevorschriften stets eingehalten werden, um eine Übertragung und Verbreitung der Viren zu vermeiden.

Wie stehen die Prognosen bei Coxsackie B4 Viren?

Überwiegend verläuft eine, durch Coxsackie B4 Viren verursachte Erkrankung sehr mild ab und wird nur symptomatisch behandelt, damit der Patient so wenig Beschwerden, wie nur möglich, hat. Entwickelt sich ein schwerer Verlauf, hilft die Gabe von Gamma-Globulin-Präparate. In den meisten Fällen erholen sich die Betroffenen gut, doch mit Komplikationen wie Myokarditis, Meningoenzephalitis, Meningitis und Perikarditis muss immer gerechnet werden

Wie kann man Coxsackie B4 Viren vorbeugen?

Am allerwichtigsten ist eine ausreichende Krankenhaushygiene, das betrifft besonders die Neugeborenen Station. Dazu gehört unter anderem der regelmäßige Kittelwechsel, die Windelhygiene und das richtige Desinfektionsmittel, keines auf Alkohol- oder Detergenzienbasis. Dieses hat nämlich, wie oben erwähnt, gegen die Viren keinerlei Wirkung. Des Weiteren ist die Expositionsprophylaxe unerlässlich, das heißt, dass eine ausreichende und vor allem richtige Händedesinfektion stattfinden muss, erst mit Wasser und Seife waschen und anschließend desinfizieren. Die Postexpositionsprophylaxe sieht vor, dass bei einer besonderen Gefährdung innerhalb von 3 Tagen Gamma-Globulin gegeben wird. Nach jetzigem Stand liegt keine Meldepflicht vor, jedoch ist es Pflicht, dass bei einem gehäuften Auftreten der Coxsackie B4 Viren, der Laborleiter eine Meldung an das zuständige Gesundheitsamt herausgibt. Derzeit gibt es noch keine Impfung gegen das Coxsackie B4 Virus.