Was ist das Cytomegalovirus?

Die Cytomegalovirus-Infektion (CMV) ist eine Erkrankung, die üblicherweise die Atemwege befällt. Das Cytomegalovirus ist ein häufiges Virus, das bei einem gesunden Menschen normalerweise keine Symptomen zeigt. Menschen, die aber generell einer eher schwaches Immunsystem aufweisen, können sehr schwer erkranken, wenn sie sich mit dem Virus infizieren. Die Ausbreitung des Cytomegalovirus erfolgt über Speichel, Blut oder sexueller Kontakt. In den meisten Fällen heilt die Infektion innerhalb von 4–6 Wochen von selbst ab. Wiederum ist bei Menschen mit einem geschwächtem Immunsystem eine aktive Behandlung des Virus notwendig, um langfristigen Komplikationen vorbeugen zu können.

Welches Risiko birgt das Cytomegalovirus?

Infektionen mit dem Cytomegalovirus kommen sehr häufig vor, denn das Virus ist weltweit verbreitet. Untersuchungen von Schwangeren und Blutspendern lassen vermuten, dass ca. die Hälfte der europäischen Bevölkerung bereits eine CMV-Infektion durchgemacht hat. Dabei ist das Risiko einer Ansteckung abhängig von den Lebensumständen der Menschen und deren Lebensalter. So ziemlich jeder infiziert sich in seinem Leben mit dem Virus, größtenteils im Kindesalter, doch es ist auch möglich erst als erwachsener Mensch zum ersten Mal mit dem Virus in Kontakt zu kommen. Nach einer Infektion wird das Virus weiterhin ein Leben lang im Körper bleiben und kann immer dann wieder aktiv werden, wenn das Immunsystem geschwächt ist. Menschen, die aufgrund einer anderen Erkrankung, wie AIDS, HIV oder auch Leukämie, spezielle Medikamente einnehmen, haben ein enorm hohes Risiko für das Wiederauftreten des Cytomegalovirus. Für Schwangere Frauen, die das Virus noch nie hatten, besteht das erhöhte Risiko, dass es sich auf das Ungeborene überträgt.

Durch welche Symptome macht sich das Cytomegalovirus bemerkbar?

Wie bereits erwähnt, treten bei Betroffenen mit einem gesunden Immunsystem meist keine Symptome auf. Selten zeigen sich grippeartige Beschwerden wie Abgeschlagenheit, Müdigkeit, Husten, Fieber und Schwellungen der Lymphknoten. Auch eine Infektion während der Schwangerschaft zeigt häufig keine Symptome. Besonders gefährlich wird eine Infektion mit dem Cytomegalovirus für Menschen mit einer Immunabwehrschwäche. Bei ihnen kommt es häufig zum Befall verschiedener Organe. In vielen Fällen entsteht eine spezielle Form der Lungenentzündung. Die absolut typischen Symptome sind dann Husten und Atemnot. Jedoch ist ebenso ein Befall des Darms und der Leber durchaus möglich. Dies führt dann zu Symptomen wie Erbrechen, Übelkeit und Gelbsucht. Sollte das Virus die Netzhaut des Auges angreifen, kann es im schlimmsten Fall zu einer Erblindung kommen. Infiziert sich eine Schwangere mit dem Cytomegalovirus, können Wachstumsstörungen und eine bestimmte Form der Hörstörung für das Neugeborene eine Folge sein. In vielen Fällen kommt es auch zu neurologischen Spätschäden.

Es wird davon ausgegangen, dass die Inkubationszeit, also die Zeit zwischen Ansteckung und Anzeichen der ersten Symptome etwa zwei bis zwölf Wochen beträgt.

Die Symptome im Überblick:

  • Fieber,
  • Muskelschmerzen und Halsschmerzen,
  • vergrößerte Lymphknoten,
  • Ausschlag.

Wie wird das Cytomegalovirus diagnostiziert?

Anhand einer Blutuntersuchung kann der Arzt eine Infektion mit CMV nachweisen, denn spezielle Antikörper im Blut sind als Nachweis für eine stattgefundene Infektion zu finden. Entsprechende Spezialisten können in der Regel auch erkennen, um welche Art der Antikörper es geht und ob eine frische, eine ältere oder eine reaktivierte Infektion vorliegt. Eine andere Möglichkeit, das Cytomegalovirus nachzuweisen, ist die Untersuchung auf vorliegende Erbinformationen oder auch Eiweißbestandteile des Virus im Blut oder anderen Flüssigkeiten des Körpers. Besonders kommt diese Art der Untersuchung dann zum Einsatz, wenn ein geschwächtes Immunsystem eines Betroffenen keine Antikörper bilden kann. Werden Antikörper im Blut einer schwangeren Frau gefunden, sind in bestimmten Intervallen Kontrollen notwendig. Denn es muss geklärt werden, ob es sich bei der Infektion um eine frische handelt. Ebenfalls essenziell sind engmaschige Ultraschalluntersuchungen des Kindes notwendig. In der Regel sollten diese alle 14 Tage erfolgen.

Wie wird das Cytomegalovirus behandelt?

Menschen, die über ein gesundes und intaktes Immunsystem verfügen, benötigen in der Regel keine Behandlung. Bei Immungeschwächten mit einer aktiven Cytomegalovirusinfektion ist eine Behandlung mit Virostatika notwendig. Diese sollen das Wachstum des Virus hemmen. Bei Neugeborenen kommen sie bei einer vorgeburtlichen Infektion mit CMV ebenfalls zum Einsatz. Jedoch ist eine Behandlung mit diesen Medikamenten bei Schwangeren oder Stillenden nicht zu empfehlen.

Wie stehen die Prognosen beim Cytomegalovirus?

Da eine CMV in der Regel innerhalb von 4–6 Wochen selbst abheilt, stehen die Prognosen hervorragend. Doch das Virus bleibt nun mal ein Leben lang im Körper, wo es jederzeit wieder aktiv werden kann, sobald das Immunsystem geschwächt ist. Bei Menschen, deren Immunsystem geschwächt ist, kann es zu folgenden Komplikationen kommen:

  • Lungenentzündung,
  • Schäden der Augen,
  • Hepatitis,
  • Entzündungen des gesamten Nervensystems.

 
Bei Frauen, die sich in der Schwangerschaft frisch mit dem Virus infizieren, besteht ein hohes Risiko, dass das Cytomegalovirus auf das Kind übertragen wird und schwere, wenn nicht sogar tödliche Konsequenzen für das Kind mit sich bringen.

Wie kann man dem Cytomegalovirus vorbeugen?

Gegen das CMV gibt es derzeit noch keine Impfung. Infektionen kann man mithilfe einer gründlichen Hygiene wie, mindestens 20 Sekunden Händewaschen, verhindert werden. Ein enger Kontakt küssen oder auch sexuelle Handlungen mit einer infizierten Person sollten unterlassen werden. Eine gemeinsame Nutzung der Zahnbürsten, Handtücher oder Seifen sollte ebenfalls nicht stattfinden. Bei Kindern ist darauf zu achten, dass keine Schnuller oder Essensreste einer anderen Person als vom Kind in den Mund genommen werden. Menschen, die wissentlich an einem geschwächten Immunsystem leiden, sollten erste Anzeichen der Infektion, also Husten, Fieber etc. ernst nehmen und einen Arzt aufsuchen.