Was ist eine Erythema?

Der Ausdruck Erythema stammt aus dem altgriechischen und kann mit Röte oder Entzündung übersetzt werden. Ein Erythema bezeichnet daher aus dermatologischer Sicht eine Hautrötung, welche durch eine verstärkte Durchblutung, zum Beispiel infolge einer Gefäßerweiterung oder den Nebenwirkungen von Medikamenten wie ACE-Hemmern hervorgerufen wird. In vielen Fällen verblasst eine Erythema nach geraumer Zeit von selbst wieder. In schwerwiegenden Fällen ist jedoch eine Behandlung unter medizinischer Aufsicht notwendig.

Wodurch wird eine Erythema hervorgerufen?

Eine Erythema zählt zu Hautrötungen und Hautveränderungen, welche durch einen krankhaften Prozess entstehen, von dem in direkter Weise die Haut betroffen ist. Mediziner sprechen hierbei von den sogenannten Primäreffloreszenzen, welche zum Beispiel durch verschiedene Infektions- und Hautkrankheiten auftreten. Eine Erythema kann jedoch auch durch andere Anlässe hervorgerufen werden. Bei der sogenannten Schamröte handelt es sich zum Beispiel um eine Erythema pudoris, die in der Regel bereits nach wenigen Minuten wieder abklingt. Sofern die Erythema über 90 Prozent der Körperoberfläche einnimmt, sprechen Mediziner von einer Erythrodermie.

Welche Formen von Erythema gibt es?

Neben den bereits erwähnten Formen einer Erythema unterscheiden Mediziner auch zwischen der Scheibenrose, dem Stevens-Johnson-Syndrom und dem sogenannten "Verbrühte-Haut-Syndrom":

  • Scheibenrose: tritt vor allem an den Extremitäten und im Gesicht von Jugendlichen auf. Die Scheibenrose äußert sich durch eine scheibchenartige, fingernagelgroße Erythema und geht häufig einher mit Müdigkeit, Gelenkschmerzen sowie leichtem Fieber. meist heilt eine Scheibenrose nach einiger Zeit wieder spontan ab.
  • Stevens-Johnson-Syndrom: geht mit starken Allgemeinbeschwerden einher und wird meistens durch nicht ausgeheilte Infekte oder allergische Reaktionen ausgelöst. Neben hohem Fieber klagen viele Patienten auch über herpesähnliche Bläschen, welche sowohl im Mund- als auch im Genitalbereich auftreten können und einer Bindehautentzündung.
  • "Verbrühte-Haut-Syndrom" (Lyell-Syndrom): nimmt durch die Ablösung der gesamten Oberhaut des Körpers lebensbedrohliche Formen an, da die Schutzfunktion der Haut massiv eingeschränkt wird. Das Lyell-Syndrom wird zumeist durch schwere Allergien oder durch Nebenwirkungen auf bestimmte Medikamente ausgelöst.
  • Erythrodermie: ist eine Sonderform der Erythema und besteht dann, wenn mehr als 90 Prozent des Körpers von der Hautrötung betroffen sind. Bei einer Erythrodermie sind die Gefäße stark erweitert und die Haut entzündet, infolgedessen sich ein Eiweiß-, Flüssigkeits- und Salzverlust einstellen kann, welcher sogar lebensbedrohliche Folgeinfektionen mit sich bringen kann.

Welche Symptome löst eine Erythema aus?

Das typische Symptom einer Erythema ist die Hautrötung. Diese kann verschiedene Größen und unterschiedliche Farbintensitäten annehmen und an den unterschiedlichsten Körperstellen auftreten. Häufig sind jedoch vornehmlich vor allem stark durchblutete Körperteile betroffen. Hierzu gehören beispielsweise der Brustbereich, aber auch die Arme oder der Intimbereich.

Eine Erythema kann man leicht von anderen Hautkrankheiten unterscheiden. Denn bei Druck kann sich die Hautrötung verfärben und verursacht in den meisten Fällen keine Schmerzen. Erst mit Fortschreiten der Krankheit und abhängig von den Ursachen einer Erythema können Beschwerden auftreten.

Wie wird eine Erythema diagnostiziert?

Durch eine eingehende körperliche Untersuchung wird der Dermatologe feststellen, ob es sich um eine Erythema, die Vorstufe eines Ekzems oder eine Hautblutung handelt. Hierzu wird der Arzt Druck auf die betroffene Hautstelle auszuüben, um zu erkennen, ob diese sich verfärben lässt. Verfärbt sich die Hautrötung bei Druck, wenn auch nur kurzzeitig, liegt in den meisten Fällen eine Erythema vor.

Wie wird eine Erythema behandelt?

Sollte die Erythema durch eine bakterielle Infektion entstanden sein, muss sie dringend behandelt werden, da sich ansonsten gegebenenfalls gefährliche Symptome entwickeln können. Hierzu zählt zum Beispiel eine Sekundärinfektion der betroffenen Hautpartien, die auch in andere Organe ausstrahlen und unter Umständen lebensbedrohliche Formen annehmen kann. Zur Behandlung einer bakteriellen oder durch Pilze verursachten Erythema werden meistens Antibiotika eingesetzt. Hierbei ist jedoch abzuklären, ob etwaige Allergien oder Unverträglichkeiten bestehen, um nicht erwünschte Reaktionen zu vermeiden.

Mittlerweile gibt es auch verschiedene Mittel aus der Naturheilkunde oder alternative Heilmethoden wie eine Ultraschalltherapie, Kälte- oder Hitzebehandlungen. Mit deren Hilfe sollen sich Hautrötungen reduzieren lassen. Allerdings empfiehlt es sich, diese Behandlungsmethoden unter Rücksprache eines Arzt anzuwenden.

Ist hingegen davon auszugehen, dass die Erythema durch einen ungesunden Lebensstil hervorgerufen wird, sollte der Patient seine alltäglichen Gewohnheiten ändern. Ähnliches gilt für äußere Einflüsse. Übermäßiges Sonnenbaden könnte zum Beispiel gemieden werden. Die Betroffenen sollten aber auch darauf achten, dass die Kleidung aus hautfreundlichen Materialien besteht und gegebenenfalls hautreizende Parfüms und Pflegeprodukte gemieden werden.

Wie sind die Heilungsaussichten einer Erythema?

Die Heilungsaussichten hängen jeweils nach Art der Erythema und deren Schweregrad ab. Wird die Erythema durch eine harmlose Entzündung verursacht, kann sie auch ohne medizinische Behandlung nach wenigen Stunden oder Tagen wieder abklingen. Wird die Erythema hingegen durch schwere Hauterkrankungen hervorgerufen, kann es unter Umständen sogar Wochen oder Monate dauern, bis sie wieder verschwindet. Handelt es sich um eine chronische Hauterkrankung, werden die Patienten immer wieder schubweise leiden von Hautveränderungen geplagt. Alles in allem ist die Prognose zur vollständigen Heilung einer Erythema jedoch gut.