Was ist das Hepatitis Typ A - HAV-Virus?

Die Hepatitis A ist eine, durch Viren hervorgerufene, Entzündung der Leber. Das Hepatitis Typ A - Virus ist weltweit anzutreffen, doch in Ländern mit einem hohen Hygienestandard sehr viel seltener. Knapp 50 % aller Erkrankten in Deutschland haben sich während eines Auslandsaufenthalts angesteckt. Daher spricht man auch oft von der Reise-Hepatitis.

Wie erfolgt die Übertragung des Hepatitis Typ A - HAV-Virus?

Der Übertragungsweg der Hepatitis-A-Viren ist von Mensch zu Mensch auf dem fäkal-oralen Weg. Am häufigsten wird das Hepatitis-A-Virus durch den Verzehr von kontaminierten Speisen übertragen, wie Gemüse und Salate, die mit Fäkalien gedüngt wurden. Auch Muscheln, Austern und Meeresfrüchte sind häufige Überträger des Virus. Doch auch aufgrund von unzureichenden Hygienemaßnahmen in der Küche kann das Virus weitergeben werden, beispielsweise wenn Hände nicht richtig gewaschen werden. Ebenfalls stellt verunreinigtes Badewasser und Trinkwasser eine Ansteckungsquelle dar.

Die Mensch zu Mensch Übertragung erfolgt bei engem Kontakt, wie dem gemeinsamen Haushalt oder in Kindergärten. Hierbei werden die Hepatitis-A-Viren durch Schmierinfektionen in Umlauf gebracht.

Doch auch ist eine Ansteckung durch sexuelle Kontakte möglich, beispielsweise bei oral-analer Praktik. Ebenfalls kann das Virus über Blut und Blutprodukte übertragen werden.

Wann bricht das Hepatitis Typ A - HAV-Virus aus und wie lange ist man ansteckend?

Die Inkubationszeit beträgt zwischen 15 und 50 Tage. Im Durchschnitt sind es etwa 4 Wochen. Etwa zwei Wochen vor und eine Woche nach Auftreten der Symptome ist man am ansteckendsten. Säuglinge jedoch können das Virus einen deutlich längeren Zeitraum über den Stuhl ausscheiden, als Erwachsene.

Vor allem bei Kindern verläuft die Infektion mit dem Virus ohne oder mit milden Krankheitszeichen. Erwachsenen erkranken in der Regel meist schwerer. Die ersten Krankheitsanzeichen sind:

  • Übelkeit,
  • Erbrechen,
  • Durchfall,
  • Bauchschmerzen,
  • erhöhte Temperatur,
  • Gelbsucht mit Gelbfärbung der Haut und Bindehaut,
  • dunkler Urin, entfärbter Stuhl, Juckreiz der Haut.

 
Im Regelfall bleiben diese Symptome einige Tage bis mehrere Wochen bestehen. Bis ein Patient wieder völlig genesen ist, können bis zu weiteren zwei bis vier Wochen vergehen. Bei etwa jedem zehnten Betroffenen dauert eine Hepatitis A auch länger. Nach einigen Monaten heilt die Virusinfektion größtenteils ohne Komplikationen wieder ab. Nur in den wenigsten Fällen verläuft sie lebensbedrohlich. Hat der Patient Hepatitis A überstanden, hat er einen lebenslangen Schutz.

Wie wird das Hepatitis Typ A - HAV-Virus diagnostiziert?

Die Diagnose wird mithilfe eines Antikörpernachweises im Labor gestellt.

Wie wird das Hepatitis Typ A - HAV-Virus behandelt?

Es gibt keine spezifische Behandlung gegen Hepatitis A. Neben Bettruhe steht die symptomatische Therapie im Vordergrund. Eine Alkoholkarenz ist essenziell und in der Zeit der Erkrankung sollten fettige Speisen gemieden werden. Bei den meisten Patienten ist es nicht notwendig, dass sie sich in ein Krankenhaus begeben müssen, solange sie zu Hause ausreichend versorgt werden können.

Wer ist besonders von dem Hepatitis Typ A - HAV-Virus gefährdet?

Jeder, der die Erkrankung noch nicht durchgestanden oder nicht vollständig gegen die Hepatitis A geimpft ist, kann erkranken. Doch besonders gefährdet sind:

  • Urlauber und Reisende in Ländern und Regionen, in denen das Virus weitverbreitet ist,
  • Personen mit engem Kontakt zu einem Infizierten,
  • Bei bestimmten Vorerkrankungen und älteren Menschen ist das Risiko für schwere Krankheitsverläufe deutlich erhöht.

Was muss bei einer Erkrankung mit dem Hepatitis Typ A - HAV-Virus beachtet werden?

Bei einer Erkrankung mit dem Hepatitis Typ A - HAV-Virus, sollten Betroffene folgendes beachten:

  • Es gibt keine gezielte Therapie, nur Beschwerden können gelindert werden.
  • Körperliche Anstrengungen sollten in der akuten Phase der Erkrankung stets vermieden werden.
  • In der anfänglichen Krankheitsphase sollte auf fettarme und kohlenhydratreiche Kost geachtet werden.
  • Auf Alkohol sollte gänzlich verzichtet werden.
  • Ohne Rücksprachen mit einem Arzt, keine Medikamente einnehmen, welche die Leber belasten könnten.
  • Hygienemaßnahme einhalten, wie nach dem Toilettengang Händewaschen, ebenso vor dem Zubereiten von Speisen. Nach dem Händewaschen sollten Einmalpapiertücher oder ein eigenes Handtuch benutzt werden.
  • Wenn es möglich ist, sollte eine eigene Toilette benutzt werden.


Für die Hepatitis A gelten die laufenden Regelungen des Infektionsschutzgesetzes. Das heißt, Menschen, die mit Hepatitis A infiziert sind oder bei denen der Verdacht besteht, dürfen keine Schulen, Kindergärten oder andere Gemeinschaftseinrichtungen besuchen oder dort arbeiten. Der behandelnde Arzt oder das zuständige Gesundheitsamt haben darüber zu entscheiden, wann die Gemeinschaftseinrichtung wieder besucht werden darf. Wer beruflich mit Lebensmitteln arbeitet, darf weder beim Verdacht auf Hepatitis A noch bei Vorliegen der Krankheit arbeiten.

Wie kann man der Infektion mit Hepatitis Typ A - HAV-Virus vorbeugen?

Gegen die Hepatitis A kann man sich impfen lassen, diese wird von der Stiko für folgende gefährdete Personen empfohlen:

  • Homosexuelle Personen, da diese ein erhöhtes Ansteckungsrisiko haben.
  • Personen, die an Erkrankungen der Leber leiden.
  • Personen, die häufig Blut übertragen bekommen.
  • Drogenkonsumenten, die sich spritzen,
  • Reisende in Regionen, in denen das Virus weitverbreitet ist.

 
Wer Kontakt mit einem Hepatitis-A-Kranken hatte und noch nicht geschützt ist, sollte sich innerhalb 14 Tagen impfen lassen. Bei besonders gefährdeten Personen können zusätzlich Immunglobuline gegeben werden.