Was ist das Hepatitis Typ C - HCV-Virus?

Die Hepatitis C ist eine schwere Form der Leberentzündung, welche durch das sogenannte Hepatitis Typ C - HCV-Virus ausgelöst wird. Das Virus ist auf der ganzen Welt verbreitet und wird überwiegend über das Blut weitergegeben. Bei der akuten Erkrankung kommen selten oder kaum Symptome vor. Doch die akute Hepatitis C entwickelt sich häufig in eine chronische. Die Hepatitis C wird dann als chronisch bezeichnet, wenn länger als 6 Monate die HCV-RNA beim Patienten nachweisbar ist.

Wie erfolgt die Übertragung des Hepatitis Typ C - HCV-Virus?

Der hauptsächliche Übertragungsweg ist kontaminiertes Blut. Aus diesem Grund ist auch die Hauptursache für eine Infektion mit dem Hepatitis C Virus der Konsum von Drogen. Durch die gemeinsame Verwendung von Spritzen, Löffeln oder Kanülen, stecken sich Drogenkonsumenten sehr leicht gegenseitig an. Doch auch das gemeinsame Nutzen von Schniefröhrchen, beim Kokainkonsum, stellt ebenso eine Gefahrenquelle dar, da das Virus auch über die Schleimhäute übertragen wird.

Medizinisches Personal, wie Pfleger, Ärzte oder Krankenschwestern, die Kontakt mit Patienten, die mit Hepatitis C infiziert sind, haben, sind einem erhöhten Ansteckungsrisiko ausgesetzt. Fachangestellte, die mit Proben-Material in Kontakt kommen, können sich ganz einfach infizieren, wenn sie sich beispielsweise mit einer Nadel stechen, welche durch das Blut der Betroffenen verunreinigt wurde.

Bei der Blutspende bzw. dem Erhalt von Fremdblut, ist keine relevante Gefahr für eine Ansteckung gegeben, da alle Blutprodukte auf das Virus getestet werden. Die Übertragung durch andere Körperflüssigkeiten wie Schweiß, Tränen, Speichel oder Sperma ist kaum möglich. Allerdings ist grundsätzlich zu sagen, dass bei bestimmten Sexualpraktiken, beispielsweise wenn Blut im Spiel ist, durchaus ein erhöhtes Risiko besteht, da das Virus über Verletzungen der Schleimhäute übertragen werden kann.

Eine Mutter kann das Virus ihrem Kind weitergeben, je nachdem wie hoch die Virus-Last im Blut der Mutter ist. Auch die Übertragung über Blut ist während der Geburt möglich. Allerdings beträgt das Risiko nur etwa drei bis zehn Prozent.

Wann bricht das Hepatitis Typ C - HCV-Virus aus und wie lange ist man ansteckend?

Die Inkubationszeit, also die Zeit zwischen Ansteckung dem Auftreten der ersten Symptome beträgt etwa zwei bis 24 Wochen. Im Durchschnitt sind es allerdings sechs bis neun Wochen. Grundsätzlich ist man so lange ansteckend, solange das Erbgut des Virus im Blut nachweisbar ist.

Durch welche Symptome macht sich das Hepatitis Typ C - HCV-Virus bemerkbar?

In ca. 75 % der Fälle treten keine oder nur ungenaue, meist ähnliche Symptome einer Grippe auf. Dazu gehören unter anderem:

  • Müdigkeit und Abgeschlagenheit,
  • Übelkeit,
  • Appetitlosigkeit,
  • Muskelschmerzen und Gelenkschmerzen,
  • Fieber.

 
Bei ca. 25 % der Betroffenen liegt eine akute Leberentzündung vor, die jedoch in den meisten Fällen milde verläuft. Besonders macht diese sich durch eine Gelbsucht, also Gelbfärbung der Haut, Schleimhäute und Augen bemerkbar. Auch Schmerzen im rechten Oberbauch sind durchaus möglich. Geht die akute Form der Infektion in eine chronische über, verläuft diese zwar auch größtenteils milde, jedoch zeigen sich Symptome wie verminderte Leistungsfähigkeit, Abgeschlagenheit und Müdigkeit. In manchen Fällen kommt es durch eine chronischen Hepatitis C zu Gelenkschmerzen, Juckreiz und Lymphknotenschwellungen. Doch es gibt weitere Erkrankungen, die mit einer chronischen Hepatitis C in Verbindung gebracht werden.

Dazu gehören vor allem

  • Diabetes mellitus,
  • Depressionen,
  • Hashimoto-Thyreoiditis,
  • Sjögren-Syndrom.

Wie wird das Hepatitis Typ C - HCV-Virus diagnostiziert?

Nach Erhebung der Krankengeschichte, also der Anamnese wird der Arzt bei Verdacht auf eine Hepatitis C eine Laboruntersuchung des Blutes auf die entsprechenden Antikörper und Leberwerte, wie COT und CPT, veranlassen, um eine gesicherte Diagnose stellen zu können.

Wie wird das Hepatitis Typ C - HCV-Virus behandelt?

Bei etwa 50 % der Patienten heilt eine Hepatitis C von selbst innerhalb mehrerer Wochen aus. In bestimmten Fällen ist jedoch ein schneller Einsatz von speziellen antiviral wirksamen Medikamenten notwendig, so zum Beispiel bei Ärzten oder Pflegern, die sich durch eine Nadelstich-Verletzung infiziert haben. Bei einer chronischen Hepatitis C werden ebenfalls antiviral wirksame Mittel eingesetzt, um schwere Begleiterkrankungen und Beschwerden zu therapieren. Doch in erster Linie sind antiviral wirksame Medikamente dann die Wahl der Behandlung, wenn eine chronische Hepatitis C vorliegt, denn mithilfe dieser Mittel soll verhindert werden, dass die Lebererkrankung weiter fortschreitet. Damit können letztlich auch die Risiken von Spätfolgen wie Leberzirrhose und Leberkrebs gesenkt werden.

Wie stehen die Prognosen bei einer Infektion mit dem Hepatitis Typ C - HCV-Virus?

Die erste Frage, die sich hier stellt; „Ist Hepatitis C heilbar?“ Die Antwort darauf lautet: „In sehr vielen Fällen ja.“ Bei ca. 15 bis 45 % der Patienten heilt eine Hepatitis C sogar spontan, also ohne jegliche Therapie aus. Jedoch entwickelt sich bei 55–85 % der Betroffenen eine chronische Hepatitis C. Auch deren Verlauf stellt sich meist als milde dar und verläuft ohne spezifische Symptome. Aber in diesen Fällen kann eine Spontanheilung nur selten beobachtet werden. Allerdings kann die richtig eingesetzte Behandlungsart bei einer chronischen Hepatitis C durchaus zum gewünschten Erfolg führen, das bedeutet, keine Viren sind mehr im Blut nachweisbar. Gegen Ende der Behandlung wird dies anhand einer Kontrolluntersuchung überprüft. Das Hepatitis Typ C - HCV-Virus hinterlässt, im Gegensatz zu anderen Formen der Hepatitis, keinen lebenslangen Schutz, das heißt, man kann sich erneut mit dem Virus infizieren.

Wie kann man sich vor dem Hepatitis Typ C - HCV-Virus schützen?

Gegen Hepatitis C gibt es bislang noch keine Impfung, daher bestehen folgende Schutzmöglichkeiten:

  • Drogenkonsumenten sollten kein Spritzbesteck und keine Schniefröhrchen untereinander teilen,
  • Geschlechtsverkehr sollte stets mit Kondom stattfinden, vorwiegend bei häufig wechselnden Sexualpartnern,
  • Pflegepersonal und Ärzte sollten stets Handschuhe tragen, bei der Blutentnahme, Wundbehandlung usw.