Was ist Herpes Zoster?

Herpes Zoster, auch umgangssprachlich als Gürtelrose bekannt, ist eine Viruserkrankung, die durch das Varizella-Zoster-Virus (VZV) ausgelöst wird. Dieses Virus bildet neben dem Herpes Zoster noch eine weitere Erkrankung aus. Die bekannten Windpocken. Sie ist die Erstinfektion, die durch das Virus entsteht. Das bedeutet, wenn sich eine Person das erste Mal mit den Viren ansteckt, entwickelt er die Krankheit Windpocken. Nachdem diese Kinderkrankheit abgeklungen ist, bleiben die Viren jedoch schlummernd in den Spinal-Ganglien zurück. Die Viren können ein Leben lang inaktiv bleiben oder als Herpes Zoster wieder ausbrechen. Dies kann sogar Jahre bis Jahrzehnte nach den Windpocken der Fall sein. Die erwachenden Viren breiten sich dann entlang der Nervenbahnen aus und sorgen für Entzündungen des befallenen Nervengewebes. Die jeweiligen Hautareale bilden die charakteristischen Hautausschläge des Herpes Zoster.

Wie ansteckend ist Herpes Zoster?

Wichtig zu wissen ist, dass Herpers Zoster nur die Menschen bekommen können, die zuvor in ihrem Leben Windpocken hatten. Die ursächlichen Erreger sind nämlich die aller selben. Das ist auch wichtig zu wissen, wenn es um das Thema Ansteckungsgefahr geht. Man kann nicht anfällig für Herpes Zoster sein, wenn man noch nie Windpocken hatte und auch nicht gegen den Erreger geimpft ist.

Wie wird Herpes Zoster übertragen?

Herpes Zoster kann nicht durch eine aerogene Tröpfcheninfektion weitergegeben werden, das heißt man steckt sich nicht durch das Husten oder Niesen bei einem Infizierten an. Die VZV werden über den direkten Kontakt mit der Flüssigkeit der Bläschen übertragen. Dies geschieht meist über die Schmierinfektion. Berührt ein Gesunder die Hautbläschen und deren Flüssigkeit oder Gegenstände, die zuvor von der infizierten Person kontaminiert wurden, steckt er sich an.

Wie lange ist Herpes Zoster ansteckend?

Ab dem Auftreten der typischen Hautbläschen bis zu ihrer vollständigen Verheilung bzw. Verkrustung gilt man als ansteckend. Dies dauert in der Regel etwa fünf bis sieben Tage. Betroffene mit Windpocken hingegen sind bereits ein bis zwei Tage, bevor der Ausschlag sich entwickelt, ansteckend. Dennoch ebenso lange wie beim Herpes Zoster, nämlich bis die Bläschen vollständig verheilt und verkrustet sind.

Durch welche Symptome macht sich Herpes Zoster bemerkbar?

Die Symptome variieren stark von Fall zu Fall, daher kann man keine einheitlichen Symptome nennen. Jedoch kann gesagt werden, dass die Symptome von Herpes Zoster einem speziellen Muster folgen.

Während der frühen Phase der Erkrankung kommt es noch nicht zu genauen Beschwerden. Die Betroffenen klagen größtenteils über Abgeschlagenheit, Gliederschmerzen, leichtes Fieber und Kopfschmerzen. Diese Symptome kennt man auch von einem normalen grippalen Infekt. Mit der Zeit jedoch treten an bestimmten Hautbereiche Missempfindungen, wie Hautkribbeln, auf. Dieses Kribbeln wechselt dann nach etwa drei Tagen in Schmerzen und der charakteristische Hautausschlag bildet sich.

Die Schmerzen sind vor, während und häufig auch noch nach dem Ausschlag zu spüren. Die Viren greifen die Nervenbahnen an, darum handelt es sich hierbei um die sogenannten neuropathische Schmerzen. Diese treten meist in einer hohen Schmerzintensität auf. Ebenso können sie Stechen und Brennen verursachen. Bei vielen Betroffenen bleiben post-herpetische Neuralgien zurück.

Das chrakteristische an Herpes Zoster ist eindeutig der Hautausschlag. Meist beginnt dieser mit ungenauen Rötungen an den befallenen Hautarealen. Es bilden sich kleine Hautknötchen, die sich innerhalb weniger Stunden zu kleinen juckenden Hautbläschen entwickeln. Diese sind zu Beginn noch mit einer klaren Flüssigkeit gefüllt, trüben jedoch im Verlauf der Erkrankung ein. Diese Phase hält etwa fünf Tage an. Dann fangen die Bläschen langsam an aufzuplatzen und nach zwei bis zehn Tagen trocknen sie aus. Es bilden sich Krusten, welche, wenn sie abfallen, den gesamten Ausschlag verschwinden lassen.

Wie wird Herpes Zoster diagnostiziert?

Patienten mit einem Verdacht auf Herpes Zoster gehen entweder zum Hautarzt oder zum Hausarzt. Sollte der Augenbereich oder der Ohrbereich betroffen sein, ist es ratsam entweder den Augenarzt oder den Hals-Nasen-Ohrenarzt aufzusuchen. Der Herpes Zoster kann durch einen Arzt größtenteils ohne Probleme diagnostiziert werden. Anhand der Anamnese und der körperlichen Untersuchung bleibt kaum ein Zweifel. Um andere Erkrankungen mit ähnlichen Symptomen auszuschließen, kann ein Herpes Zoster auch auf folgende zwei Wege sicher nachgewiesen werden:

  • Direkter Nachweis: Das VZV lässt sich mithilfe eines Wundabstriches durch einen PCR-Test direkt nachweisen. Ebenso kann eine Zellkultur einen direkten Nachweis liefern.
  • Indirekter Nachweis: Das Blut des Betroffenen wird auf spezielle Antikörper des VZV untersucht. Sollte das Gehirn betroffen sein, wird eine Untersuchung des Liquor notwendig.

Wie wird Herpes Zoster behandelt?

Die schmerzhaften Beschwerden und das unangenehme Jucken kann durch Medikamenten gelindert werden. Gegen die Schmerzen können beispielsweise Paracetamol oder Ibuprofen eingenommen werden. Sollte der Bedarf bestehen, kann der Arzt auch stärkere Medikamente zur Schmerzstillung verschreiben. Je nach Stadium des Hautausschlages kann das Jucken mit Tinkturen und Salben reduziert werden. Manche Medikamente bzw. Präparate können zudem dafür sorgen, dass die Bläschen schneller austrocknen. Neben den ganzen symptomatischen Therapiemaßnahmen erhalten die Patienten auch eine ursächliche Behandlung. Betroffene bekommen antivirale Medikamente, die das VZV im Körper bekämpfen.

Welche Komplikationen können durch Herpes Zoster entstehen?

In der Regel verläuft Herpes Zoster ohne Komplikationen ab. In manchen, seltenen Fällen jedoch kann es zu folgenden Komplikationen kommen:

  • Bei einer bakteriellen Zweitinfektion infizieren sich Patienten zusätzlich mit Bakterien in dem bereits geschädigten Hautbereich.
  • Empfindungsstörungen und Lähmungserscheinungen treten in der betroffenen Hautregion auf.
  • Hirnentzündungen sowie Hirnhautentzündungen entwickeln sich, wenn der Herpes Zoster das Zentralnervensystem befällt.
  • Bei einem generalisierten Herpes Zoster, wird der gesamte Körper, auch die inneren Organe mit dem Virus infiziert.

 
Besonders anfällig für solche Komplikationen sind Menschen mit einer Immunschwäche. Dazu gehören Patienten mit Krebs oder AIDS. Auch der generalisierte Herpes Zoster sind hier besonders gefürchtet.

Wie kann man Herpes Zoster vorbeugen?

Personen, welche sich noch nie in ihrem Leben mit VZV angesteckt haben, können sich gegen diesen Erreger impfen lassen. Diese schützt nicht nur vor der Kinderkrankheit Windpocken, sondern auch vor einer nachfolgenden Herpes Zoster Erkrankung.