Was ist ein Hypopharynxkarzinom?

Das Hyphopharynxkarzinom ist ein bösartiger Tumor im Bereich des Schlundbereichs, dem Hypopharynx. Es ist eine Form des Larynxkarzinoms. Meist handelt es sich um ein mäßig differenziertes Plattenepithelkarzinom. In mehr als 95 % der Fälle geht der Tumor nämlich von der oberflächlichen Zellschicht, dem Plattenepithel aus. Hierbei wird zwischen dem Hypopharynxkarzinom und einem Tumor im Bereich der Stimmbänder, Larynxkarzinom, unterschieden. Eine genaue Abgrenzung ist allerdings oft nicht möglich. Da die Sinus-piriformis-Karzinome größtenteils eine submuköse Ausbreitung haben, stellen sie überwiegend nur die „Spitze des Eisbergs dar“. Am häufigsten tritt das Hypopharynxkarzinom bei Menschen zwischen dem 50. und 60 Lebensjahr auf, wobei Männer deutlich häufiger davon betroffen sind als Frauen.

Wie entsteht ein Hypopharynxkarzinom?

Besonders Nikotinabusus und Alkoholabusus, hauptsächlich in der Kombination, begünstigen die Entstehung dieses Karzinoms. Doch auch eine berufliche Exposition gegenüber Kohle, Teerpodukten, Asbestzement sowie Metallsäuren wirken karzinogen. Ebenfalls zu einem Risikofaktor kann eine mangelnde Mundhygiene werden.

Wie oft kommt ein Hypopharynkazinom vor?

Bei diesem Karzinom handelt es sich um eine relativ seltene Erkrankung, denn nur 6 % aller Tumoren im Kopf und Hals Bereich sind Hypopharynxkazinome. Beispielweise gab es im Jahr 2016 in Deutschland 4.180 weibliche und 9.720 männliche Neuerkrankungen der Karzinome im Mund- und Rachenbereich. Es kommt häufiger bei älteren Menschen vor und Männer sind mit 80 % deutlich häufiger betroffen als Frauen. Zum Zeitpunkt der Diagnose liegt das durchschnittliche Alter bei 64 Jahren.

Durch welche Symptome macht sich ein Hypopharynxkarzinom bemerkbar?

Da in den frühen Phasen der Erkrankung keine oder nur wenige Symptome auftreten, ist es meist schwierig, das Karzinom frühzeitig erkennen zu können. Oftmals sind Schwellungen am Hals, welche jedoch keine Schmerzen verursachen, das erste Anzeichen für ein Hypopharynxkarzinom. Das ständige Gefühl einen Kloß im Hals zu haben und/oder Schwierigkeiten beim Schlucken sind ebenfalls Symptome. Etwas später treten dann wunde Stellen im Rachen auf. Einige Patienten haben blutigen Auswurf oder Mundgeruch. Ist der Kehlkopf mit befallen, kommt es zur Heiserkeit.

Wie wird ein Hypopharynxkarzinom diagnostiziert?

Zu Beginn wird eine Anamnese und eine körperliche Untersuchung eines Arztes durchgeführt. Aufgrund dieser kann er anhand bestimmter Symptome auf einen Verdacht schließen. Mithilfe einer laryngoskopischen Untersuchung des unteren Halsbereichs, kann der Tumor in vielen Fällen gesehen werden. Bei dieser Untersuchung wird ein kleiner Schlauch, welcher mit Beleuchtung ausgestattet ist, durch den Mund oder durch die Nase in den Rachen geführt. Eine endgültige Diagnose kann nur anhand einer Biopsie gestellt werden. Diese wird dann in der Pathologie unter dem Mikroskop untersucht und ausgewertet.

Ist ein Hypopharynxkarzinom nachgewiesen, erfolgen weitere Untersuchungen der Schluckfunktion und der Stimmfunktion. Eine bildgebende Diagnostik via Ultraschall, CT oder MRT ist notwendig, um die Ausdehnung des Tumors feststellen zu können. Um Fernmetastasen erkennen zu können, muss eine Szintigrafie durchgeführt werden.

Alle beschriebenen Untersuchungen sind essenziell für die notwendige Therapie und für die Prognose.

Wie wird ein Hypopharynxkarzinom behandelt?

Ein kleines Hypopharyxnkarzinom lässt sich laserchirurgisch entfernen. Allerdings kann es notwendig werden, dass auch der Bereich des benachbarten Kehlkopfes mit entfernt werden muss. Das oberste Ziel der Therapie ist es, den Tumor vollständig zu entfernen und gleichzeitig das Sprechen erhalten zu können. Dasselbe Ziel gilt natürlich für die allgemeine Lebensqualität des Patienten. Das normale Essen, Trinken und Atmen soll stets erhalten bleiben. Doch bei einem weit fortgeschrittenen Tumor ist es häufig unabdingbar, den gesamten Kehlkopf zu entfernen. Ist der Tumor in umliegende Strukturen eingewachsen, wie Speiseröhre oder Schilddrüse, werden auch Teile von diesen entfernt werden müssen. Dabei ist es aber fast unmöglich den gesamten Tumor vollständig zu entfernen, daher kommt häufig nach der Operation eine Chemotherapie und Strahlentherapie zum Einsatz.

Ist der Tumor nicht operierbar, versucht man, das Hypopharynxkarzinom mittels Kohlenstoffdioxidlaser kleiner zu bekommen. Im Endstadium werden oft eine Tracheotomie und eine Gastrostomie notwendig. Die Gastrostomie ermöglicht die künstliche Ernährung, wenn der Betroffenen nicht mehr selbst schlucken kann. Die Tracheotomie stellt einen Zugang zur Luftröhre dar. Dieser stellt die Beatmung des Patienten sicher. Da das Hypopharynxkarzinom sehr lange Zeit keinerlei Symptome aufweist, wird es meist erst in einem weiter fortgeschrittenen Stadium entdeckt. Bei mehr als 50 % der Betroffenen wird der Tumor erst dann entdeckt, wenn sich bereits Metastasen als eine Schwellung der Lymphknoten am Hals erkennen lassen.

Wie sollte ein Hypopharynxkarzinom nachbehandelt werden?

Als Richtlinie gilt, Tumore mit einem geringen Rezidivrisiko im ersten Jahr alle 3 Monate zu untersuchen. Im zweiten Jahr folgen dann Abstände von 4 bis 6 Monaten und im dritten und vierten Jahr sollte die Nachuntersuchung im halbjährlichen Intervall erfolgen. Ab dem fünften Jahr ist größtenteils eine jährliche Untersuchung ausreichend. Stellen Tumore ein hohes Rezidivrisiko dar, sollte die Nachuntersuchung im ersten Jahr alle 6 Wochen und im zweiten Jahr alle 3 Monate erfolgen. Im dritten und im vierten Jahr erfolgt die Untersuchung im halbjährlichen Intervall und ab dem fünften Jahr in jährlichen Abständen.

Patienten sollten nach einer Operation auf alle Fälle das Angebot für eine Schlucktherapie und Sprechtherapie annehmen. Um Rückfälle und Metastasenbildung frühzeitig erkennen zu können, ist es wichtig, dass sich Patienten an den Plan der Nachbehandlung und Nachsorge halten.

Wie ist die Prognose bei einem Hypopharnyxkarzinom?

Für die Prognose ist die Größe und die Lokalisation des Tumors entscheidend. Etwa 41 % der Betroffenen haben eine Überlebensrate von 5 Jahren. Davon ist allerdings auch das Alter, das Stadium des Tumors und auch der Nikotinkonsum und Alkoholkonsum entscheidend. In den letzten Jahren hat sich die Überlebensrate deutlich verbessert.