Was ist ein Larynxkarzinom?

Ein Larynxkarzinom wird umgangssprachlich auch Kehlkopfkrebs genannt und beschreibt eine bösartige Wucherung am Kehlkopf (Larynx). Kehlkopfkrebs zählt zu einer der häufigsten Tumorerkrankungen des Halsbereiches in Deutschland, von denen vor allem Männer ab dem 50 Lebensjahr betroffen sind. Je nachdem, wo sich der Tumor befindet, können unterschiedliche Symptome auftreten. Die Lage des Tumors entscheidet auch über die jeweilige Therapieform.

Wie entsteht ein Larynxkarzinom?

Ein Larynxkarzinom ist eine bösartige Tumorform, bei der gesunde Zellen durch die Infiltration des Larynxkarzinoms des Kehlkopfes zerstört werden. Im fortgeschrittenen Stadium kann das Larynxkarzinom auch Metastasen an anderen Körperstellen streuen. Der Kehlkopf als Organ im Hals, trennt die Luft- und die Speiseröhre voneinander. Mit Hilfe des Kehlkopfes wird die Stimme produziert.

Welche Risikofaktoren tragen zur Ausbildung eines Larynxkarzinoms bei?

Rauchen ist wohl eines der Hauptrisikofaktoren zur Ausbildung eines Larynxkarzinoms, weswegen statistisch gesehen auch immer mehr Frauen von der Krankheit betroffen sind. Aber auch regelmäßiger Alkoholkonsum erhöht das Risiko für ein Larynxkarzinom. Patienten, die sowohl rauchen als auch Alkohol trinken, haben demnach eine erhöhte Wahrscheinlichkeit an einem Larynxkarzinom zu erkranken.

Neben diesen beiden Risikofaktoren können auch Viren zur Entstehung von einem Larynxkarzinom beitragen. Daneben gelten Schadstoffe wie Asbest, Arsen, Chrom, Nickel und Benzpyren als weitere Risikofaktoren. Wissenschaftler vermuten außerdem, dass eine erbliche Veranlagung die Entstehung von Kehlkopfkrebs begünstigen kann.

Welche Larynxkarzinom-Arten werden unterschieden?

Ärzte unterscheiden verschiedene Larynxkarzinom-Formen, je nachdem an welcher sich im Kehlkopf der Tumor gebildet hat:

  • Supraglottische Karzinome: befindet sich oberhalb der Stimmlippenebene und macht über 30 Prozent aller Larynxkarzinom-Fälle aus. Meist wird diese Krebserkrankung erst dann diagnostiziert wird, wenn sich bereits Metastasen in den Halslymphknoten gebildet haben. Diese können meistens von außen am Hals ertastet werden.
  • Glottische Karzinome: oder auch Stimmbandkarzinom genannt, da er die Stimmlippenebene befällt (hier befinden sich die Stimmbänder und der Stellknorpel). Bei über 65 Prozent aller Larynxkarzinom-Fälle handelt es sich um ein glottisches Karzinom, welches jedoch aufgrund der auffälligen Erstsymptome in der Regel bereits in einem frühen Stadium diagnostiziert wird.
  • Subglottische Karzinome: befindet sich unterhalb der Stimmlippenebene und macht weniger als 1 Prozent aller Larynxkarzinom-Fälle aus

Welche Symptome eines Larynxkarzinoms gibt es?

Die Symptome eines Larynxkarzinoms sind von der Lage des Tumors abhängig. Häufiges Räuspern oder Heiserkeit, die lange Zeit andauert, können erste Warnzeichen für ein Larynxkarzinom sein. Weitere eher unspezifische Symptome eines Larynxkarzinoms können je nach Tumorart unterschieden werden:

  • Symptome für ein supraglottisches Karzinom können Schluckstörungen sowie ein unangenehmes Fremdkörpergefühl im Hals begleitet von Schmerzen sein. Das Schmerzgefühl kann dabei so stark sein, dass es bis in die Ohren ausstrahlt. Erst wenn der Tumors auch die Stimmlippen befallen hat, kann Heiserkeit hinzukommen.
  • Symptome für ein glottisches Karzinom sind anhaltende Heiserkeit, begleitet von einem rauen, bzw. behauchten Klang der Stimme, ein unangenehmes Kratzen im Hals, häufiges Räuspern und/oder chronischer Husten. In einem fortgeschrittenen Stadium können Atembeschwerden mit hörbarem Atemgeräusch auftreten. Es kann aber auch zur Atemnot (Dyspnoe) kommen.
  • Symptome für ein subglottisches Karzinom entstehen erst relativ spät, wenn der Tumor bereits eine gewisse Größe entwickelt hat, die zu Atembeschwerden führen kann. Durch die eventuelle Fixierung der Stimmlippen, hervorgerufen durch den Tumor, kann es außerdem zu Heiserkeit kommen.

Betreffende sollten vor allem dann einen Hals-Nasen-Ohren-Spezialisten aufsuchen, wenn sich plötzlich Heiserkeit einstellt, die länger als zwei bis drei Wochen andauert. Dies kann ein Symptom für einen Tumor im Stimmlippen-Bereich sein.

Wie wird ein Larynxkarzinom diagnostiziert?

Besteht der Verdacht auf ein Larynxkarzinom, wird zunächst der Kehlkopf, zum Beispiel mittels einer Kehlkopfspiegelung oder einer Laryngoskopie untersucht. Bei der direkten Laryngoskopie wird ein Spatel und eine kleine Lampe eingesetzt, um den Kehlkopf auf eventuelle Veränderungen abzusuchen. Bei der indirekten Laryngoskopie bedient sich der Arzt eines Spiegels und eine Lupe, um die Stimmlippen und deren Beweglichkeit, aber auch die anderen Bestandteile des Kehlkopfs näher in Augenschein zu nehmen.

Eine Mikrolaryngoskopie bietet eine präzisere Möglichkeit, den Kehlkopf zu untersuchen. Der Eingriff findet unter Narkose statt und ermöglicht es dem Arzt, eine Gewebeprobe (Biopsie) zu entnehmen, die anschließend im Labor untersucht wird. Liegt das Ergebnis der Biopsie vor, kann der Arzt eine eindeutige Diagnose auf ein Larynxkarzinom stellten. Die Ergebnisse der Blutuntersuchung stützen dabei die Diagnose.

Wie wird ein Larynxkarzinom behandelt?

Die jeweilige Behandlungsmethode hängt von der Tumorart, dessen Größe, das Krebsstadium sowie dem allgemeinen Gesundheitszustand des Patienten ab. Generell kommen folgenden Behandlungsmöglichkeiten in Frage:

  • Operation: kann mit einer teilweisen Entfernung (partielle Laryngektomie) oder vollständigen Entfernung des Kehlkopfes (Laryngektomie) einhergehen. Im Falle einer Laryngektomie ist keine eigenständige Atmung mehr möglich, weswegen der Patient nach der Operation eine künstliche Atemöffnung (Tracheostoma) benötigt.
  • Strahlen- und Chemotherapie: werden meistens in einem frühen Stadium der Krebserkrankung eingesetzt oder kommen bei Patienten zum Einsatz, deren allgemeiner Gesundheitszustand keine Operation zulässt.

Wie steht die Prognose bei einem Larynxkarzinom?

Ein Larynxkarzinom zählt zu den häufigsten Tumoren im Halsbereich. Wie bei anderen Krebsarten auch gilt, je später der Tumor diagnostiziert wird, desto schlechter sind auch dessen Heilungsaussichten. Dennoch hält sich die Anzahl der Todesfälle durch diese Erkrankung in Grenzen. Nur etwa 1,5 Prozent aller männlichen Patienten sterben durch Kehlkopfkrebs, während es bei den Frauen nur ein Prozent sind.