Was sind Noroviren?

Noroviren sind auf der ganzen Welt und überall anzutreffen. Gegenüber widrigen Umwelteinflüssen ist dieses Virus sehr resistent und kann sogar auch auf gekühlten Lebensmittel genauso wie auf Oberflächen beispielsweise Wasserhähne, Treppengeländer, Toilettenbrillen und Türklinken überleben und ansteckend sein. Das Virus übersteht sogar für wenige Minuten eine Hitze von bis zu 60 Grad.

Die Noroviren sind hauptsächlich die Ursache für akute Magen-Darm-Erkrankungen, die mit Durchfall und heftigem Erbrechen hervorgehen. Prinzipiell besteht eine Infektion das ganze Jahr über, denn es gibt keinen saisonalen Höhepunkt. Laut dem Robert Koch-Institut ist das Norovirus für den größten Teil der Magen-Darm-Erkrankungen verantwortlich, die nicht durch Bakterien verursacht werden.

Wie werden Noroviren übertragen?

Noroviren sind hoch ansteckend. Bereits eine kleine Menge von ca. 10 bis 100 Viruspartikeln reichen aus, um einen Menschen zu infizieren. Schon wenige Infizierte können ausreichen, um eine Epidemie zu verursachen. Die Noroviren übertragen sich von Mensch zu Mensch. Der Stuhl oder auch das Erbrochene eines Betroffenen enthält sehr viele Viruspartikel. Schon winzige Reste dieser Ausscheidungen reichen daher aus, um weitergegeben zu werden. Dies geschieht nicht nur während des Händeschüttelns, wenn der noch gesunde Mensch sich unbewusst dann an Nase oder Mund fasst, sondern auch durch Schmierinfektionen. Greift der noch gesunde Mensch an kontaminierte Türklinken, Handläufe oder nutzt das Geschirr und Besteck eines Infizierten, werden die Noroviren übertragen. Selbst in Flüssigkeiten oder auf Speisen hat das Virus keinerlei Probleme damit zu überleben. Aufgrund dessen gab es in der Vergangenheit immer wieder lokal ausgelöste Epidemien, beispielsweise in Kantinen und Mensen. <h2

Die Inkubationszeit lässt sich pauschal nicht nennen, da sie von Mensch zu Mensch unterschiedlich ist. Die meisten, die sich mit dem Norovirus infizieren, zeigen bereits nach wenigen Stunden nach der Infektion die ersten Anzeichen. Bei anderen jedoch können ein oder auch zwei Tage vergehen, bis die Infektion zum Ausbruch kommt. Insgesamt kann aber gesagt werden, dass die durchschnittliche Inkubationszeit um die sechs bis 50 Stunden beträgt.

Bereits gleich nach der Infizierung gilt man als ansteckend und kann somit auch schon das Virus weitergeben. Sobald Symptome auftreten, ist man besonders ansteckend. Selbst nach dem Abklingen der Beschwerden und Symptome gilt eine Person noch mindestens 48 Stunden als infektiös. Auch 14 Tage nach der überstandenen Erkrankung sind in Einzelfällen noch immer Noroviren im Stuhl nachweisbar. Daher ist wichtig, dass in der gesamten Zeit eine ordentliche und sorgfältige Hygiene beachtet werden muss.

Durch welche Symptome machen sich Noroviren bemerkbar?

Die Symptome eines Norovirus treten größtenteils plötzlich auf und machen sich mit einer akuten Gastroenteritis mit schwallartigem Erbrechen und heftigem Durchfall bemerkbar. Nur selten tritt bloß eines der genannten Symptome auf und ist eher bei Kindern der Fall. In den wenigsten Fällen treten bei einer Infektion mit Virus keine Symptome auf. Die Kombination von Erbrechen und Durchfall wird auch als Brechdurchfall bezeichnet und kann sehr gefährlich werden, denn der Infizierte verliert dabei sehr viel Flüssigkeit und Elektrolyte. Bei kleinen Kindern oder gar Säugling kann dies ein lebensbedrohlicher Zustand hervorrufen. Folgen, die möglicherweise dadurch auftreten, sind Nierenversagen, Kreislaufprobleme und Krampfanfälle. Meist bleiben diese Symptome für zwei bis drei Tage bestehen.

Weitere begleitende Symptome bei Noroviren können folgende sein:

  • Übelkeit,
  • Kopfschmerzen,
  • Bauchschmerzen,
  • Gliederschmerzen,
  • Allgemeines Krankheitsgefühl,
  • Leichtes Fieber.

Wie werden Noroviren diagnostiziert?

Grundsätzlich wird der Arzt erst einmal die Anamnese erheben und dann eine körperliche Untersuchung durchführen, um andere Erkrankungen ausschließen zu können. Hierbei liegt der Fokus der Untersuchung natürlich auf dem Bauch. Um Noroviren ohne Zweifel nachweisen zu können, muss eine Stuhlprobe in einem Labor auf die Noroviren untersucht werden. Werden die Viren im Labor nachgewiesen, hat der Laborleiter dies an das Gesundheitsamt zu übermitteln, denn laut Infektionsschutzgesetz ist eine Meldung mit Namen der betroffenen Person Pflicht. So sollen epidemische Ausbrüche der Erkrankung verhindert werden.

Wie werden Noroviren behandelt?

Eine spezielle Therapie mit Medikamenten gibt es beim Norovirus nicht und ist im Regelfall auch nicht notwendig. Man versucht eher so gut, wie geht die Symptome zu lindern, also symptomatisch zu behandeln. Schonung ist während der Erkrankung am allerwichtigsten. Weitere Maßnahmen sind:

  • genügend Flüssigkeit zu sich nehmen,
  • Bettruhe halten,
  • bei Bedarf Calcium, Magnesium usw. einnehmen,
  • bei Bedarf Schmerzmittel und fiebersenkende Mittel einnehmen.
  • leichte und magenschonende Kost zu sich nehmen.

 
Sollte sich während des Krankheitsverlaufs der Zustand eines Betroffenen so weit verschlechtern, dass es aufgrund der Dehydrierung zu Kreislaufprobleme und/oder Krampfanfällen kommt, wird eine Behandlung im Krankenhaus notwendig.

Wie verläuft die Krankheit mit Noroviren und wie stehen die Prognosen?

Meist verläuft eine Infektion mit dem Virus kurz, aber heftig. In der Regel bleiben die Symptome ein bis drei Tage bestehen. Verläuft die Krankheit ohne Komplikationen und der Flüssigkeitshaushalt und Elektrolythaushalt bleibt ausgeglichen, heilt das Virus ohne Probleme aus. Bei Kindern wird empfohlen, dass sie erst nach zwei bis drei Tagen nach dem Abklingen der Symptome wieder den Kindergarten oder die Schule besuchen. Bei Mensch, die schon älter sind oder Vorerkrankungen aufweisen und deshalb geschwächt sind, fallen die Dauer und die Stärke der Symptome meist schwerwiegender aus. Häufig ist das auch bei Säuglingen zu beobachten. Vor allem, wenn der Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt stark leidet, wird eine Behandlung im Krankenhaus notwendig. Nur selten führt das Norovirus zum Tod.