Was ist ein Trophoblasttumor?

Der Trophoblasttumor ist ein Tumor, der bei Frauen nicht aus dem eigenen Gewebe entsteht, sondern aus den Zellanteilen einer Schwangerschaft. Nach einem Abort oder einer Schwangerschaft kann ein Tropholasttumor entstehen. Bei der gutartigen Form ist in der Regel die Erkrankung begrenzt auf die Gebärmutter. Der Trophoblasttumor kommt mit etwa 0,5 auf 1.000 Schwangerschaften eher selten vor, die Inzidenz variiert jedoch geografisch. Liegt ein Trophoblasttumor vor, ist immer das HCG, also das Schwangerschaftshormon erhöht. Kontrolluntersuchungen müssen so lange stattfinden, bis das Hormon nicht mehr nachweisbar ist.

Durch welche Symptome macht sich der Trophoblasttumor bemerkbar?

Die ersten Anzeichen eines Trophoblasttumors ähneln sehr einer Frühschwangerschaft. Der Uterus wächst, wird aber deutlich größer als in den ersten 16 Wochen einer Schwangerschaft. Heftiges Erbrechen, vaginale Blutungen, fehlende kindliche Herztöne und fehlende Federbewegungen lassen bei einem positiven Schwangerschaftstest ohne Vorliegen einer Schwangerschaft auf ein Trophoblasttumor schließen. Ein weiterer Hinweis auf die Diagnose ist der traubenartige Abgang von Gewebe.

Welche Komplikationen in der Frühschwangerschaft können durch ein Trophoblasttumor entstehen?

Folgende Komplikationen können aufgrund eines Trophoblasttumors in der frühen Schwangerschaft entstehen:

  • Sepsis,
  • Uterusinfektion,
  • Präeklampsie,

Hämorrhagischer Schock.

Auch eine Hyperthyreose bildet sich bei der Schwangerschaft häufiger als bei Frauen ohne trophoblastische Schwangerschaftserkrankung. Meist zählen Symptome wie warme Haut, Schwitzen, Hitzeintoleranz, Tachykardie und leichtes Zittern hinzu. Schwangerschaftsbedingte Trophoblasttumoren haben keinen Einfluss auf die Fruchtbarkeit und fördern auch nicht perinatale oder pränatale Komplikationen wie Spontanaborte oder kongenitale Malformationen in weiteren Schwangerschaften.

Wie wird en Trophoblasttumor diagnostiziert?

Ein sicheres Merkmal für ein Trophoblasttumor ist der erhöhte HCG-Wert im Blut und im Urin. Wird mithilfe eines Schwangerschaftstests eine Schwangerschaft nachgewiesen, wird ein Trophoblasttumor bei folgenden Merkmalen vermutet:

  • Der Uterus ist viel größer, als für die Schwangerschaftswoche erwartet,
  • Beschwerden oder Symptome einer Präeklampsie,
  • Gewebe geht in traubenartiger Form ab,
  • Ein sehr verdächtiger Hinweis ist die Raumforderung mit vielen Zysten,
  • unerklärliche Komplikationen in der Schwangerschaft.

 
Wird ein schwangerschaftsbedingter Trophoblasttumor vermutet, wird die Diagnostik anhand der Bestimmung des HCG im Serum und einem Ultraschall von Becken die Diagnose stellen. Liegt der HCG- Wert höher als 100.000 mlU/ml wird ein Schilddrüsenfunktionstest durchgeführt, damit eine Hyperthyreose ausgeschlossen werden kann.

Bevor ein Trophoblasttumor behandelt werden kann, muss dieser in sein Stadium klassifiziert werden. Als risikoarm gilt ein Trophoblasttumor, wenn eines der folgenden Kriterien zutreffend ist:

  • FIGO-Stadium I: ein dauerhaft erhöhter HCG- Wert und/oder ein Tumor, der auf den Uterus beschränkt ist.
  • FIGO-Stadium II oder III: Der WHO-Risiko-Score beträgt 6 oder weniger als 6.

 
Als Hochrisikoerkrankung gilt ein Trophoblasttumor, wenn eines der folgenden Kriterien zutreffend ist:

  • FIGO-Stadium II und III: Der WHO-Risiko-Score beträgt mehr als 7.
  • FIGO-Stadium IV.

Wie wird der Trophoblasttumor behandelt?

Ein Trophoblasttumor wird mithilfe einer Saugkürettage entfernt. Sollte bei der Patientin kein Kinderwunsch mehr bestehen, ist es möglich eine Hysterektomie, also die Entfernung der Gebärmutter, durchzuführen. Nach Entfernung des Tumors der Schwangeren, muss dieser klinisch klassifiziert werden, um entscheiden zu können, ob eine weitere Therapie notwendig ist. Ebenso wird eine Röntgenuntersuchung des Thorax durchgeführt und der HCG- Wert im Serum kontrolliert. Normalisiert sich der HCG-Spiegel nicht innerhalb 10 Wochen, wird der Throphoblasttumor als persistierend eingestuft. Das Vorliegen dieser persistierenden Erkrankung macht weitere Untersuchung, wie CT von Schädel, Becken und Abdomen notwendig, um den Trophoblasttumor als nicht-metastasierend oder metastasierend einstufen zu können.

Sollte es sich um einen persistierenden Trophoblasttumor handeln, wird in den meisten Fällen eine Chemotherapie durchgeführt. Die Therapie gilt als geglückt, wenn Minimum 3 HCG Spiegel im wöchentlichen Abstand im normalen Bereich liegen. Für 6 Monaten nach der Behandlung sollte allerdings eine Schwangerschaft verhindert werden, denn ein dadurch erhöhter HCG-Wert macht es deutlich schwieriger festzustellen, ob die Therapie nun erfolgreich war oder nicht. In der Regel werden orale Kontrazeptive für ein halbes Jahr verabreicht. Natürlich kann als Alternative jede andere effektive Verhütungsmethode eingesetzt werden.

Hat ein Trophoblastumor noch keine Metastasen gebildet, ist eine Therapie mit Zytostatika durchaus möglich. Für Patientinnen über 40 Jahren oder für Frauen mit Sterilisationswunsch wird eine Hysterektomie in Erwägung gezogen und in komplizierten Fällen und im Falle einer unkontrollierten Blutung oder bei Infektionen auch notwendig sein. Trophoblastumore, die Metastasen gebildet haben, jedoch ein geringes Risiko besteht, werden mit einer Chemotherapie mit einem oder mehreren Wirkstoffen behandelt. Bei Metastasen mit hohem Risiko ist eine Chemotherapie mit mehreren Medikamenten erforderlich, da die Patientin bei nur einem Medikament sehr schnell eine Resistenz entwickelt.

Wie stehen die Prognosen bei einem Throphoblasttumor?

Die Prognosen bei dieser Tumorart stehen insgesamt sehr gut. Die Heilungsrate bei geringem Risiko liegt bei 90 bis 95 %. Bei Trophoblasttumoren mit hohem Risiko liegt die Heilungsrate immerhin noch bei 60 bis 80 %. Das Risiko einer Resistenz oder Fortschreiten der Krankheit ist auch davon abhängig, ob eine Chemotherapie mit nur einem Medikament oder mehreren durchgeführt wird.

Wie wird der Throphoblasttumor nachbehandelt?

Als Nachsorge ist die Kontrolle des HCG essenziell. Anhand eines Anstieges kann ein Rezidiv frühzeitig erkannt und behandelt werden. Ebenso sind die gynäkologischen Vorsorgeuntersuchungen beim Gynäkologen wichtig und es ist ratsam diese auch wahrzunehmen.