Was ist das Zikavirus?

Das Zikavirus, ist ein RNA-Virus aus der Familie Flaviviridae. Es ist der Auslöser des sogenannten Zika-Fiebers. Das Zikavirus, wird überwiegend durch Stechmücken auf den Menschen übertragen. Eine Infektion löst in der Regel eine hochfieberhafte Infektion aus. Laut dem Bundesministerium für Gesundheit entwickeln nur etwa 1/4 der Infizierten überhaupt Symptome. Meist verläuft die Erkrankung mild, wobei einen Ansteckung während der Schwangerschaft auf das ungeborene Kind möglich ist. Besonders im Jahr 2015 wurden vermehrt Fälle in Brasilien nachgewiesen, bei denen neugeborenen Kinder einer infizierten Mutter, einen viel zu kleinen Kopf hatten. Meist litten die Kinder auch unter schweren Hirnschädigungen und geistiger Behinderung. Bei Erwachsenen stellt das Virus die Gefahr für das recht seltene Guillain-Barré-Syndrom dar. Bei dieser Erkrankungen kommt es zu schweren Schädigungen der Nerven und zu Lähmungen.

Wie weit ist das Zikavirus verbreitet?

In allen tropischen sowie subtropischen Regionen, vorwiegend in Südostasien, Afrika und auf den pazifischen Inseln ist das Zikavirus verbreitet. Zwischen den Jahren 2015 und 2017 kam es zu größeren Ausbrüchen in Mittel- und Südamerika. Im Jahr 2019 konnten vereinzelt Fälle sogar in Südfrankreich nachgewiesen werden. Es kommt immer wieder in vereinzelten Ländern zu lokal gehäuften Ausbrüchen, sodass das Zikavirus eine Bedrohung für die gesamte Gesundheit der dort lebenden Bevölkerung darstellt. Das Zikavirus ist ein bekannter Auslöser für Erkrankungen wie Gelbfieber-, Chikungunya- und Dengue-Virus.

Wie wird das Zikavirus übertragen?

Nach derzeitigem Stand der Erkenntnisse ist nur die Stechmücken der Gattung Aedes, wie die asiatische Tigermücke oder auch die ägyptische Tigermücke fähig, das Zikavirus zu übertragen.

Nachdem die Übertragung erfolgte, dringt das Zikavirus in die Zellen des Menschen ein. Allerdings ist noch nicht genau geklärt, wie dieser Vorgang vonstattengeht. Um sich zu vermehren, nutzen die Viren die menschlichen Bestandteile der Zellen. Nicht nur die Menschen gelten als hervorragender Hauptträger für das Zikavirus, sondern auch Primaten.

Übertragung durch Geschlechtsverkehr

Über Sexualkontakte kann es zu einer Übertragung von Mensch zu Mensch zu kommen. Selbst wenn eine infizierte Person keine Anzeichen hat, gilt er als infektiös. Besonders geraten Männer als Überträger in den Verdacht, da die Viren sich im abgeschirmten Hodenbereich viel länger vor den Immunzellen versteckt halten können.

Übertragung durch Blutprodukte

Es ist durchaus möglich, dass sich das Zikavirus in Bluttransfusionen finden lässt. Auf diesem Wege ist aber eine Übertragung höchst unwahrscheinlich und war bislang nur in sehr wenigen Fällen nachweisbar. Trotz allem steht es Reiseheimkehrer aus betroffenen Zikavirus-Regionen für einige Wochen nicht zu, Blut zu spenden.

Durch welche Symptome macht sich das Zikavirus bemerkbar?

In der Regel verläuft eine Infektion mit dem Zikavirus verläuft asymptomatisch, also ohne jegliche Krankheitserscheinungen. Sollte es doch zu Symptomen kommen, verläuft die Erkrankung meist mild ab. Nach einer Inkubationszeit von etwa sieben bis zwölf Tagen, vor allem wenn Betroffene an dem Dengue- oder Chikungunya-Fieber, kann es zu folgenden Symptomen kommen:

  • leichtes Fieber, bis 38 Grad,
  • fleckiger und knotiger Hautausschlag, Exanthem,
  • Gelenkschmerzen,
  • Bindehautentzündungen

 
Viele Betroffene klagen über allgemeine Abgeschlagenheit sowie Kopfschmerzen und Muskelschmerzen. In manchen Fällen kommt es zu Magenschmerzen mit Übelkeit, Erbrechen und Durchfall sowie Schwindel.

Wie wird das Zikavirus diagnostiziert?

Besteht ein Verdacht auf eine Infektion mit dem Virus, ist das kein Grund zur Besorgnis. Meist verläuft die Infektion mild und klingt nach nur wenigen Tagen wieder, ohne Folgen, ab. Wer von einer Reise zurückkehrt oder mit anderen möglichen Infizierten in Kontakt war, sollte seinen Hausarzt oder einen Facharzt, welcher auf Tropenmedizin spezialisiert ist, aufsuchen.

Die Symptome, die aufgrund des Zikavirus ausgelöst werden, können durchaus auch mit anderen Reiseerkrankungen, die weitaus schlimmer sind, in Verbindung stehen. Schwangere sollten ebenfalls einen Arzt aufsuchen, da eine Infektion mit dem Virus schwere Schäden am ungeborenen Kind verursachen kann.

Anhand der Anamnese und der körperlichen Untersuchung wird der Arzt recht schnell feststellen, ob eine Infektion mit dem Zikavirus für die Symptome infrage kommt. Sollte dies der Fall sein wird eine Laboruntersuchung angefordert. Damit das Zikavirus nachgewiesen werden kann, muss eine Untersuchung des Blutes auf die Parameter wie CRP, Thrombozyten und Leukozyten untersucht werden. Die genannten Werte sind im Falle einer Zikavirus-Infektion stark verändert.

Da diese Blutwertveränderungen allerdings auch häufig bei vielen anderen Krankheiten nachweisbar sind, ist dies noch kein Beweis, dass eine Infektion mit dem Zikavirus vorliegt. Anhand eines Erreger-Nachweises mittels PCR-Test ist der Nachweis unantastbar und die Diagnose sicher zu stellen.

Wie wird das Zikavirus behandelt?

Eine direkte Therapie gegen das Virus gibt es bislang nicht, darum werden nur die Symptome behandelt:

  • Bettruhe,
  • Paracetamol oder Ibuprofen gegen Schmerzen und um Fieber zu senken,
  • schonende Kost
  • ausreichende Flüssigkeitszufuhr, besonders bei Fieber.

In Regelfall verläuft die Erkrankung völlig symptomfrei ab. Darum wird von vielen die Infektion überhaupt nicht bemerkt. Kommt es zu Krankheitserscheinungen, klingen diese im Normalfall nach wenigen Tagen wieder ab. Eine Behandlung im Krankenhaus wird nur in seltenen Fällen notwendig.

Wie kann man dem Zikavirus vorbeugen?

In bekannten Regionen, in denen das Risiko erhöht ist, sollte man sich vor Moskitostichen schützen. Auch wer sich bereits mit dem Zikavirus infiziert hat, sollte weitere Stiche von Mücken vermeiden, damit das dann infizierte Tier nicht weitere Menschen anstecken kann.

Folgende Maßnahmen können vor Stichen schützen:

  • Ausreichend Insektenschutzmittel verwenden,
  • Langärmlige Kleidung und lange Hosen tragen,
  • Moskitonetze verwenden,
  • Wasserstellen vermeiden oder beseitigen.